Standard des Kasachischen Tazy
Dazalal-Abad Seldzuk
Die Herkunft des Kasachischen Tazy:
Kasachstan
Die Verwendung in Zentralasien:
Als Jagdhund, zur Suche und zur Hetzjagd.
Die Klassifikation der FCI:
Nicht anerkannte Rasse
Verwendung zur Jagd auf:
Hasen, Steppenfuchs, Fuchs, Dachs, zur Hetzjagd und auf Nachsuche.
Kurze Historische Information:
Felsmalereien von ähnlich aussehenden Hunden findet man im Südlichen Kasachstan, diese werden auf das XII - X Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung datiert.
Diese Art der Hunde wurde von der lokalen Oberschicht der Gesellschaft speziell für die Jagd und den Sport gezüchtet.
Häufig wird der Tazy gemeinsam mit einem Greifvogel zur Jagd eingesetzt. Verbreitet ist die Rasse in Kasachstan und Zentralasien, dort wird sie zur Jagd auf Hasen, Füchse, wilde Katzen, Murmeltiere und Dachse verwendet. Nicht aber zur Jagd auf große Huftiere.
Der Biologe A.A. Slutsky prüfte und beschrieb diese Rasse Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts zum ersten mal.
Eine kurze Anmerkung - Vorher war die Rasse in Russland, so gut wie gar nicht und hinterher kaum bekannt, denn in Kasachstan waren sie meist Hunde der Nomaden und in Russland war die Windhundjagd meist dem Adel vorbehalten die sich für die einfache Bevölkerung nicht sonderlich interessierte.
Allgemeines Äußeres:
Der Tazy ist mittelgroß bis groß von festem trockenem Typ, mit sehr gut entwickelter und trockener Muskulatur und einem quadratischem Format dabei sehr harmonisch und elegant.
Der Unterschied zwischen Rüde und Hündin ist deutlich geäußert.
Die Hauptproportionen:
* Die gemessene Höhe des Wiederriss und Kreuzbein sind sind gleich.
* Die Brusttiefe beträgt ungefähr die Hälfte der Wiederrisshöhe.
Verhalten und Temperament:
Ist eine Mischung aus Diszipliniertheit, Eleganz, Schnelligkeit und einer Gewissen östlichen Rätselhaftigkeit.
Im Haus ruhig nicht aufdringlich und mit großem Selbstbewusstsein, duldet aber keine Gewalt oder grobe Behandlung. Ist in der Lage auf veränderte Situationen blitzschnell zu reagieren. Er ist klug, mutig und unabhängig, Fremden gegenüber misstrauisch seinem Besitzer aber treu ergeben.
Auf der Jagd kann er alleine, als Paar, in der Meute und auch zusammen mit Greifvögeln oder anderen Jagdhundrassen eingesetzt werden. Der Tazy zeichnet sich durch eine hohe Auffassungsgabe, Scharfsichtigkeit und Wachsamkeit besonders in den nicht standardisierten Situationen aus. Er zeichnet sich ebenfalls durch große Schnelligkeit auf kurzen wie auch auf langen Galloppaden aus.
Der Kopf:
In den Proportionen zum Gesamtbild passend. In der Ansicht Keilförmig mit gut entwickelten aber nicht hervorstehenden Backenknochen.
Der Schädel:
Mäßig breit, lang, mit flacher Stirn die sich zu den Augen hin verengt. Das Hinterhauptbein ist schwach ausgeprägt. Der Übergang von der Stirn zur Schnauze ist fließend, der Stop schwach ausgeprägt.
Nasenschwamm:
Groß, das Nasenloch breit. Schwarz, bei hellen Hunden ist braun möglich.
Schnauze:
Etwas kürzer als der Schädel, gerade oder zum Nasenschwamm hin leicht gebogen und spitz zulaufend.
Lippen:
Trocken, fein, eng am Kiefer anliegend, gut Pigmentiert.
Kiefer/Zähne:
Perfektes Scherengebiss, die Zähne sind groß, weiß und die obere Schneidezahnreihe liegt ohne Zwischenraum über der unteren und stehen senkrecht im Kiefer. Der Kiefer ist stark und trocken.
Augen:
Stehen mäßig weit auseinander und die Augenbraunbögen sind nicht ausgeprägt. Die Augen sind groß, ausdrucksvoll, dunkel, kaum hervorstehend von ovaler Form und leicht schräg stehend. Die Lieder sind fein und vollständig Pigmentiert.
Ohren:
Hängend, mäßig lang, fein von dreieckiger Form, breit am Ansatz und kaum abgerundet am Ende. Nicht unter Augenhöhe Angesetzt, im Ruhezustand an den Backenknochen endend.
Bei Aufmerksamkeit auf dem Knorpel aufgestellt. Die Maximale Länge sollte (ohne Befederrung) bis zur Ecke der Lippen reichen.
Hals:
Die Länge sollte der Länge des Kopfes entsprechen. Von der Seite oval, stark und muskulös. Die Neigung zum Horizont sollte 45° betragen.
Der Körper
Wiederriss:
Hoch, lang und breit mit gut entwickelter Muskulatur.
Rücken:
Breit, sehr muskulös, im freien Stand leicht gebogen, in der Bewegung oder unter Spannung gerade.
Lende:
Gerade, fest, breit, mit gut entwickelter Muskulatur.
Kruppe:
Genügend lang, flach,muskulös, leicht abschüssig, breit. Hüftbeinhöcker gut entwickelt und sind gut sichtbar. Der Abstand zwischen den Hüftbeinhöcker beträgt bei Rüden nicht weniger als 8 cm und bei Hündinnen nicht weniger als 7 cm. Die Entfernung zwischen dem Becken und dem Sitzbeinhöcker beträgt nicht weniger als 3 - 4 cm.
Brust:
Tief, in der Profilansicht ist der untere Punkt der Brust gut sichtbar wird also nicht vom Ellenbogengelenk verdeckt, schmal zwischen den Schulterblättern, hinter den Schulterblättern gut entwickelt.
Sich ausdehnend mit gut gebogenen Rändern und zum Unterteil hin schmaler werdend. Im breitesten Teil breiter als die Kruppe.
Der Rippenbogen ist verhältnismäßig kurz. Das Brustbein ist nicht sichtbar.
Bauch:
Ist gut aufgezogen und die Haut in der Lendengegend ist straff.
Rute:
Tief angesetzt, fein, bis zum Sprunggelenk reichend. Das Ende bildet einem kleinen Ring oder Haken. Im ruhigen Zustand tief getragen, in Bewegung etwas über Rückenhöhe getragen.
Die Gliedmaßen
Vordergliedmaßen:
Von vorne gesehen gerade und parallel. Die Höhe bis zu den Ellenbogen beträgt idealer weise die Hälfte der Wiederrisshöhe.
Schultern:
Genügend lang, die Ecken des Schultergelenks ist gut geäußert. Das Schulterblatt ist lang und schräg mit gut ausgeprägter Muskulatur.
Oberarme:
Von nahezu gleicher Länge wie das Schulterblatt.
Ellenbogen:
Frei und streng rückwärts gewandt.
Unterarme:
Von nahezu gleicher Länge wie das Schulterblatt. Im Schnitt oval, das Vorderfußwurzelgelenk hebt sich nicht ab.
Vordermittelfuß:
Mit geringer Neigung.
Hintergliedmaßen:
Gerade und Parallel, gut bemuskelt und nur geringfügig nach hinten und in breite der Kruppe ausgestellt. Die Länge der Schenkel und der Unterschenkel ist annähernd gleich.
Unterschenkel:
Mit gut entwickelter Muskulatur und leichter Winkelung. Die Sehnen sind dick, elastisch und gut ausgeprägt. Die Fußknochen sind rundlich.
Schenkel:
Sind stark entwickelt und sehr muskulös.
Knie und Sprunggelenke:
Trocken und gut entwickelt.
Mittelfuß:
lang, fest und fast Senkrecht.
Pfoten:
die Pfoten der Vordergliedmaßen sind trocken, oval und die Zehen fest zusammen und gut gewölbt.
Die Hinterpfoten sind oval und etwas länglicher als die Vorderpfoten (Hasenpfoten).
Die Krallen haben guten Bodenkontakt.
Die Gangarten/Bewegung:
Rentabel, leicht und frei.
Die charakteristischen Gangarten: Beim traben - Spur in Spur wie ein Luchs, bei der aktiven Suche - ein kurzer Galopp, bei der Verfolgung der Beute - einen eigentümlichen, ungestümen, fliegenden Galopp.
Haut:
fein, elastisch, dicht anliegend, ohne Falten.
Fell:
kurz, auf der Lende bis zu 3 cm, weich, glatt, dicht anliegend, fast ohne Winterfell.
Auf den Ohren, weich, länger und wellig bildete die sogenannte "Befederung" die mit zunehmendem Alter länger wird und bis über die Ohren enden hinaus reicht.
Auf den hinteren Seiten der Vorderen und Hinterengliedmaßen Befederung.
Bei den Vordergliedmaßen ist die Befederung gering, kurz und reicht bis zum Vorderfußgelenk, auf den hinteren ist die Befederung länger und reicht bis zur Mitte des Unterschenkels.
Die Unterseite der Rute ist idealer weise zu 1/3 Befedert, wobei sich die Befederung zur Mitte bis auf 10 cm verlängert. Die Rute darf nicht buschig sein.
Bis zum Alter von anderthalb Jahren ist leichte Wolle auf den Vordergliedmaßen bis zur Mitte des Unterarms, auf den hinteren bis zum Sprunggelenk, an den Seiten und dem unteren teil der Brust zugelassen. Das kleine Schöpfchen auf dem Kopf ist nur bei Welpen zugelassen.
Farbe:
Gelb in allen Schattierungen, rot in allen Schattierungen, weiß und schwarz. Kleine weiße Flecken auf der Schnauze, der Stirn, an der Kehle, der Brust, den Pfoten und auf der Rutenspitze sind zugelassen. Auch Sprenkel im Ton der Hauptfarbe in den weißen Flecken sind erlaubt. Eine helle oder dunkle Maske auf der Schnauze ist zugelassen. Black & Tan und Schecken sind zulässig aber nicht erwünscht.
Größe:
Die wünschenswerte Größe am Wiederriss gemessen ist bei Rüden 63 cm - 71 cm und bei Hündinnen 55 cm - 65 cm.
Die Wiederriss Höhe ist gleich mit der Höhe am Kreuzbein.
Eine Überschreitung der Wiederriss Höhe ist zulässig wenn die Proportionen in der Gesamtheit stimmen.
Mängel:
Eine Abweichung von den oben beschriebenen Punkten sollte als Mangel gewertet werden und ist proportional zur Stufe und der Abweichung bestraft werden.