Zitat von: Timido am 20.09.2012, 14h26
Also - ich finde - wieder einmal - dass man dieses Thema NICHT einfach auf Kastrationsbefürworter und Gegner beschränken darf.
Im Tierschutz MÜSSEN geschlechtsreife Tiere kastriert werden - und NICHT NUR, weil man künftigen Besitzern misstraut, sondern vor Allem, um Vermehrung zu verhindern, während sie in der Obhut von Tierheimen sind! Und was landet in der Mehrzahl der Fälle in Tierheimen? - Die Überproduktionen von Vermehrern, deren "Produkte" oftmals wie Rassehunde aussehen und Mischlinge.
Bei Rassehunden aus kontrollierten Verbandszuchten verbietet sich das kastrieren von selbst, wenn man an Hundesport und Ausstellungen teilnehmen will - und KEIN seriöser Züchter wird es gutheissen, wenn SEINE Hunde kastriert würden.
Kastrationen aus Gründen der "Bequemlichkeit" sind lt. TS-Gesetz verboten - und Tierärzte, die dabei mitmachen haben sicher nicht das Wohl des Tieres im Auge.
Ebenso die Frühkastrationen, wie sie gerade in den USA in Mode gekommen sind, sind absolut abzulehnen - aber - wir müssen ja nun nicht wirklich JEDEN UNSINN nachmachen, der aus den USA kommt ...........
Übrigens: Ich habe früher im DWZRV Afghanen gezüchtet und seit jetzt über 12 Jahren lebe ich mit windigen Kastraten aus dem Tierschutz zusammen - und ich kann nicht sagen, dass diese Kastraten sich anders verhalten, als früher mein unkastriertes Rudel - mit dem einen Unterschied natürlich, dass das Trennen von Rüden und Hündinnen nun wegfällt .........
nein Auch im Tierschutz müssen Rüden und Hündinnen getrennt werden.
So wie man alte und junge Tiere nicht wild zusammen in einen Zwinger sperren kann.
Im Grunde genommen finde ich es ehrlich fragwürdig, die Haltungsbedingungen je nach Umstand zu beurteilen. Für das Tier ist es nämlich egal, in welcher Position wir es gerade sehen.
Man kann Kompromisse in der Haltung finde ich nur eingehen, wo es sich um
garantiert zeitbegrenzte Zwischenstationen handelt.
Ein Tier kann in einer Box transportiert werden - vorübergehend - aber nicht darin leben.
Ein Hund kann in einem Tierheimzwinger eine Weile leben. Wenn aus dieser Übergangslösung Jahre werden, komm ich da nicht mehr zurecht!
Und wenn es im Tierschutz nicht möglich ist, fertile Hunde zu trennen, dann reichen auch dort einfach die Ressourcen nicht für die Anzahl der Tiere.
Von einem Züchter oder sonst einem Kennel in Irland erwarten wir (zurecht), daß sie jeden einzelnen Hund seinen Bedürfnissen entsprechend halten - egal, ob der nun tauglich ist für Rennen oder nicht; Zuchttier, in der Aufzucht oder "Rentner" ist.
Wieso bitte sollte das nicht für den Tierschutz genauso gelten?
Ein Hund im Zwinger ist ein Hund im Zwinger.
Ich kann nicht von irischen Hundehaltern Dinge erwarten die ich für den Tierschutz plötzlich aufheben kann. So geht es nicht.
Und - wer sagt, daß ein Hund aus dem Tierschutz nicht ausgestellt werden könnte
Deine Beurteilung des Tierschutzes fußt sichtlich auf den Erfahrungen mit den Streunerproblemen. Spanien - Griechenland - Italien - Rumänien....
Gib Dir mal einen Abend Internetrecherche zum Tierschutz in England oder Irland, dann wirst Du die Unterschiede deutlich sehen. Auch in Deutschen Tierheimen findest Du Unmengen ganz normaler Rassehunde. Diese Unterschiede zwischen "Vermehrern" und "Züchtern" sehe ich als hilflosen Versuch, Probleme in den Griff zu bekommen, die auf ganz anderen Mißständen beruhen.
Was man im
Auslandstierschutz aber mMn respektieren muß ist,
wie sich die Tierschützer im Ursprungsland das vorstellen. Edit ooh55 - und natürlich auch der Rest der Bevölkerung... Wenn ich einen Hund aus dem Irischen oder Englischen Tierschutz möchte, kommt der nicht unkastriert - das IST so. Weil die Zahl unversorgter Welpen so unglaublich hoch ist. Wie sollten die Tierschützer in Irland Vertrauen haben in unsere so andere Mentalität diesbezüglich, wo sie jeden Tag händeringend versuchen die Welpen aus drei Würfen gleichzeitig unterzubringen?
Ich nehme mal an, daß es in Spanien nicht anders aussieht. Klar, daß da kein Vertrauen - wie von Kim gefordert - da ist. Kein Irischer Tierschützer (und wahrscheinlich auch kein Spanischer :-)) ) wird unter seinesgleichen bestehen können, wenn er unkastrierte Tiere vermittelt. Weil in Irland DAS große Problem im Tierschutz die Masse ungewollter Welpen ist. Man muß die Forderungen von Tierschützern auf dem Hintergrund ihrer täglichen Arbeit betrachten und man sollte nicht nur aus Amerika nicht alles unbesehen für hier übernehmen. Jedes Land hat seine eigenen Bedingungen und braucht dafür seine eigenen bestmöglichen Lösungen.
Im Deutschen Tierschutz sieht es einfach ganz anders aus als in Irland oder Spanien oder Rumänien oder Italien..USA... Die Möglichkeit der Kontrollen sind hier ganz andere. Da muß man wirklich nicht alles kastrieren.