Ein ungutes Jahr für mich. Jedenfalls gibt es richtig gemeine Hiobsbotschaften.
Nachdem mich ja erst vor kurzem die Krebsdiagnose der Prinzessin aus dem Gleichgewicht gebracht hatte, mußte ich Ende April, wie irgendwo im Forum schon angedeutet, mal sehen, wieso denn der Blinde sich so zunehmend schwerer tut mit der Treppe und manchmal einfach verweigert. Da war es nicht so einfach mit der Diagnose, wie bei der Prinzessin, weil eigentlich alles normal aussieht. Also von Außen sieht man nix an dem Hund. Der sieht aus wie immer.
Jetzt hat der ja schon sehr lange nicht gerade einen Vertrag mit der Treppe, weil er sich oben mal weh getan hatte vor vielen Jahren und blind tut er sich doppelt schwer mit so einer steilen, rutschigen, alten Holztreppe. Alte Häuser haben Charme aber eben auch alte Treppen...
Soweit so gut. Wir waren also dann doch mal beim Tierarzt und haben uns unterhalten, wie und wo und was. Das linke Hinterbein schien nicht so ganz zu tun, aber auch nicht jeden Tag gleich schlimm. Das muß Mitte April etwa gewesen sein, also vor rund 4 Wochen. Wir haben uns damals geeinigt, dem Buben mal ein paar Tage Schmerzmittel zu geben, um zu sehen, ob denn Schmerzen oder Angst das Problem an der Treppe darstellen.
5 Tage hat er Rimadyl bekommen und ist wieder selber hoch gelaufen.
Das war also geklärt.
Der Hund hat Schmerzen, wenn er die Treppe
rauf muß - runter ist er immer ganz normal mit gegangen.
So viel wußten wir am 28. April bei dem Termin in einer anderen Praxis mit Röntgengerät. Da gab es dann mal kein Schmerzmittel, damit der Tierarzt dort eine "klinische Untersuchung" machen kann (also den Hund einfach vor Ort selber anschauen, abtasten etc.) und auch Reaktionen vom Hund bekommt, wenn es wo weh tut. Da war nix zu finden und wir haben dann am Freitag drauf, 2.Mai einen Termin für's Röntgen ausgemacht. Es gab wieder Rimadyl gegen die Schmerzen und sicherheitshalber war der Blinde nüchtern falls wir eine kurze Narkose brauchen würden. Wir wollten das Becken und die Wirbelsäule mal genauer sehen. Dafür muß der Hund bei einem Bild völlig still auf dem Rücken liegen.
Um es abzukürzen - wir brauchten keine Narkose, die Bilder vom Becken und der Wirbelsäule waren tiitoppi in Ordnung. Keine Anhaltspunkte für irgendwelche Probleme, die Schmerzen verursachen.
Aber Schmerzen hat er doch! Das wissen wir ja längst.
Erste Adressen von Osteopathen gesammelt.
Ich hab dann ein kleines Video gemacht auf dem Spaziergang vom 3. Mai.
Zum einen wollte ich sowieso dokumentieren, wie sich die Hunde verhalten, wenn ich stehen bleibe - ich rufe nix, gebe keine Zeichen. Sie bleiben einfach stehen, wenn ich stehen bleibe, die Greys näher, der Azi hat ggf. einen wesentlich größeren Radius.
Zum anderen war das eine gute Gelegenheit mal zu schauen, wie sich die Bewegungen vom Blinden in der Zeitlupe darstellen.
http://www.youtube.com/watch?&v=Das hab ich Freunden aus der Schlittenhundeszene gezeigt und um ihre geschätzte Meinung gebeten, was ihnen denn auffallen würde im Gangbild. Ich dachte an vielleicht beginnende Krämpfe im Oberschenkel? Sowas in der Art. Wollte wissen, was geschultere Augen sehen und das ohne den Hund dabei anzulangen. Schmerzmittel wieder abgesetzt, weil ohne Symptome keine Diagnose und ohne Diagnose keine Behandlung.....
Da kamen dann erste Hinweise auf das Knie im weitesten Sinne, die ich so klar nicht hätte benennen können, aber schon gesehen hatte.
Was tun sprach Zeus?
Ich habe also endlich angerufen beim Oseteopathen - der nächste freie Termin in 2 Monaten. Aber so ist das halt.. Besser, als es gar nicht erst zu versuchen. Bin auch nach wie vor dankbar, dort überhaupt einen Termin bekommen zu haben (muß ich hier mal deutlich dazu schreiben..)
Vom 8. bis zum 10ten hab ich dann mal nur das linke Kniegelenk eingeschmiert mit einer Sportsalbe, die Bänder, Sehnen und Muskulatur beruhigt hat und auch die Schmerzen nehmen sollte. Das hat leider nicht geholfen.
Statt daß es besser geworden wäre, ist mein blauer Lieblingsriesenwuwu langsam immer noch schlechter gelaufen und auch nicht mehr nur an der Treppe. Ich habe am 11ten, also Samstag, dann noch ein Video gemacht, auf dem man deutlich sehen kann, daß er das Knie nicht biegt im linken Hinterlauf, wenn er es belastet - rechts ganz anders.... um es unter anderem auch dem TA zeigen zu können. Der Hund eiert wenn man die Bewegung des Rückgrats anschaut in der ersten Zeitlupenaufnahme. Wie gesagt.. ohne Schmerzmittel - weil es braucht endlich eine Diagnose! Hab ich schon geschrieben, daß er 34 kg wiegt? Die wollen erst mal rauf getragen sein.. 4 mal, 5 mal am Tag.
http://www.youtube.com/watch?&v=Heute, Montag Vormittag war ich dann bei meinem normalen Tierarzt und wir haben nochmal sehr ausführlich das linke Hinterbein untersucht. Infektionen wie Borreliose & Co haben wir als unwahrscheinlich erst mal beiseite gelassen (das wäre schneller gegangen.. & gegen Borrelien ist er ja auch geimpft) Nach einer gefühlten halbe Ewigkeit noch mal ein Hinweis auf den unteren Oberschenkelknochen.
Also wieder Schmerzmittel mitgenommen (noch nicht gegeben!) und für Nachmittag einen Röntgentermin. Diesmal durfte er fressen, weil wir ja jetzt wußten, daß er liegen bleiben wird.
Nochmal das Bein genau untersucht ohne deutliche Zeichen.
Dann das Röntgenbild.
Tja und so ein Röntgenbild macht dann halt sehr schnell auch mal was sichtbar.... Man schaut es an und weiß, daß man bald noch einen Hund weniger haben wird. Knochenkrebs ist eine häufige Todesursache beim Greyhound - in dem Alter sowieso. Das sehe sogar ich auf Anhieb auf dem Röntgenbild.
Das muß ich noch abfotografieren, dann stell ich es hier auch noch drunter.
Mein blinde Lieblingsriesenwuwu, für den ich vor 7 Jahren drei Monate alles auf den Kopf getellt habe, daß er aus Irland zu mir kommen konnte, hat dann endlich
sofort ein Schmerzmittel gespritzt bekommen - weil es schneller wirkt als die Tabletten.
Letztere gibt es jetzt 2 mal täglich ins Futter, bis sie nicht mehr wirken. In der Menge, die halt nötig ist. Lang werden wir es nicht schieben können. Den Tod vor Augen haben als Mensch, es den Hund nicht wissen lassen... nicht so einfach.
Was soll ich sagen - ich bin so sprachlos.
Zu früh,
zu gleichzeitig,
es tut ungeheuerlich weh.
Und dabei haben wir uns ja noch...
Ich hasse Krebs - hab ihn fürchten gelernt beim Menschen und es ist nicht viel besser beim Tier. Nur vielleicht, daß man ein gnädiges Ende eher annehmen kann.
- Tippfehler korrigiere ich morgen - ich mag jetzt nicht mehr.. - 14h47 - erledigt. Falls noch welche da sind, sollen sie eben da sein