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GBGB billigt Owner Trainer Licence für 2 Rennhunden ohne Zwingerhaltung

Begonnen von Oval 5, 01.12.2016, 23h28

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Oval 5

Zitat von: https://twitter.com/porkys22/status/804419509117272064GBGB agreeing to introduce Owner Trainer Licence,
race 2 dogs without needing residential kenneling

Sylvester.gif

Ein Fest für die Vernunft:
Der GBGB hat die Verpflichtung, aktive Rennhunde in einem extra Zwingergebäude
unterzubringen, für bis zu 2 eigenen Hunden in der Owner Trainer Licence ausgesetzt.
D.h. jemand, der nicht mehr als 2 aktive Rennhunde hat, darf diese im Rahmen der
Owner Trainer Licence jetzt auch ganz normal bei sich zuhause in der Wohnung halten.
Was für uns in Deutschland im Rahmen der Hobby-Rennen völlig normal ist, war in
Groß Britannien Jahre lang verboten.
Im kleinen Rahmen ist das jetzt nach einer Anregung einiger angesehener Renn-
Enthusiasten jetzt also auch wieder möglich.


Man soll eben doch ab und an aktiv werden, wenn man Regeln verbessern möchte :)




KimC

Was erwarten die sich überhaupt davon die Zwingerhaltung der Hunde erst überhaupt zum Gesetzt zu machen? UM das zu verstehen muss man wohl Brite sein. Es soll übrigens noch einGesetz geben das alle Taxifahrer verpflichtet stets ein Bündel Heu dabei zu haben. Ein Überbleibsel aus alter Zeit, und wird wohl nicht mehr nachvollzogen, aber aufgehoben ist es nicht. 

Oval 5

Die Voraussetzungen, unter denen aktive Rennhunde heute für die Profi-Rennen
gehalten werden dürfen, sind in England extrem geregelt, Kim. Das kommt wohl
aus der Geschichte der Hundrennen.

Der Renn-Grey ist das "Pferd des kleinen Mannes" und den zeichnet nun mal aus,
daß er nicht viel Geld hat aber oft viel Arbeit - zum Beispiel als Grubenarbeiter,
Kurierfahrer etc.

Nach den Anfängen um 1920 und in den folgenden Jahren bis zum Krieg waren
durch die große Begeisterung für die Hunderennen große Summen zu gewinnen
und hohe Preisgelder.... immer im Verhältnis zu den Einkünften
natürlich.
Gleichzeitig waren die moralischen Vorstellungen, was man einem Hund zumuten
kann/darf, deutlich weniger zimperlich als heute. Im Lauf der Jahre und
Jahrzehnte sind so Haltungsbedingungen entstanden, die man heute als
schrecklich bezeichnen würde. Kleine Käfige in irgendwelchen Schuppen etc. Wo
aus irgendwelchen Gründen dann das Geld gefehlt hat, haben sich die
Bedingungen weiter verschlechtert (Kein Geld für die nötige Dachreparatur,
Einstreu ..).

Parallel hat sich im Lauf der Jahrzehnte das  Bild einer guten Hundehaltung
gewandelt. Die Ansprüche sind gestiegen, die Vorstellungen, was für den Hund
gut ist sind zunehmend vermenschlicht worden auch durch zunehmende
Hundehaltung als Haustier. Die Rassehundezucht hat mit ihren Inzuchtvorgaben
die Vitalität vieler Individuen zusätzlich geschwächt.

So wurde auf vielen Ebenen aus dem sehr robusten und solide mit dem Menschn
verbundenen Tier Hund, ein auf weite Strecken zu schützender Zeitgenosse.

An dieser Stelle ist in Großbritannien der Tierschutz auf die mangelnden
Lebensbedingungen der Greyhounds gestoßen und hat mit aller Macht auf
Haltungsverbesserungen für die Sportler gedrängt.

Die Industrievertreter haben daraufhin ihr Regelwerk zur Haltung von Rennhunden
entsprechend aufgestellt.
Und da steht dann unter anderem drinnen, wie groß ein Zwingerabteil sein muß,
wie die Temperatur zu sein hat, das Futter, Dopingkontrollen............. eben
Mindeststandards für die Haltung und Zucht von Renn-Hunden.

Es ist also nicht grundlos zu den Regulierungen gekommen und wie das mit Regeln
so ist, gibt es oft irgendwann eher zu viele als zu wenige. 

Da sind wir jetzt.

Die Praxis hat gezeigt, daß die Regulierungen zu streng und unflexibel sind für
kleine Einheiten. Deshalb wird an dieser Stelle jetzt ein wenig Luft gegeben. Wenn
das schief geht, wird es sicher auch wieder zurück genommen werden. Es steht
jetzt in der Macht dieser Owner-Trainer, sich ihrer Verantwortung entsprechend
auch zu verhalten.

Der BREXIT hat schon jetzt viel Geld gekostet.
Die Besitzer, Züchter und Trainer haben mit den hohen Auflagen und sinkenden
Einnahmen seit Jahren längst wieder Probleme (das große Geld verdienen die
Wettanbieter, nicht die Menschen, die die Hunde haben, züchten, trainieren oder
versorgen!).
Die Regelungen diesen veränderten Voraussetzungen anzupassen, ohne dabei die
Lebensqualität der Hunde in Frage zu stellen wird in den kommenden Jahren mMn
die größte Herausforderung sein für die Hunde-Renn-Industrie in Great Britain.


Sehen wir, wie sich das entwickelt.