So, sehen wir mal, ob das nun nach dem Serverumzug schon so stehen bleiben wird,
ggf. müßte ich es später nochmal einstellen..
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Wie ist er so..
Ein dreieinhalb jähriger kastrierter, sehr gut gepflegter Rüde.
Die Kastra war erst, d.h. ich vermute, daß es hormonell ziemlich rauf und runter geht grade in dem Hund.
Seine Erfahrungen beschränkten sich auf die Kennel-Routine, Spaziergänge in absolut ländlicher Umgebung, Auto fahren und die Veranstaltungen auf der Rennbahn.
Die Collies, die ihn angebellt haben beim ersten "Probespaziergang", hätte er gerne in ihre Schranken verwiesen. D.h. Hunde schrecken ihn schon mal wenig.
Mit Menschen sieht es da ganz anders aus - sah möchte ich schon fast sagen, denn es hat sich viel getan, seit ich ihn abgeholt habe.
Anfangs konnte ich nicht mal an's Halsband langen. Ich hab ihn mit der Leine in den Kofferraum befördert gemeinsam mit der Vorbesitzerin und ihn dort auch fest gemacht. Die Leine nicht ab gemacht vom Halsband, bis er mich 2 Tage später problemlos an seinen Hals hat greifen lassen. Alles neu, ungewohnt, fremd. Und fremd war erst mal gefährlich.. zum Angst bekommen.
Das muß man ernst nehmen. Denn wie das so ist, gibt es nicht viel gefährlicheres, als ein Hund, der sich vor Angst nicht zu helfen weiß. Ich habe also versucht, wenig gleichzeitig auf ihn einströmen zu lassen.
Eine neue Situation, dann wieder in den Kofferraum vom Auto und Zeit geben, das zu verarbeiten. Dann die nächste neue Situation. Das hat sich bewährt.
Der Kofferraum ist der sichere Hafen geworden, ein- und aussteigen waren schnell gelernt und er hat dadurch keine Anstalten gemacht, das Einsteigen zu verweigern. SEHR WICHTIG! weil anders kann man ja gar nicht gut unterwegs sein....
Sobald uns fremde Menschen begegnet sind auf unseren Wegen hat er aber oft auch wieder die geduckte Haltung eines ängstlichen Hundes gezeigt. Noch haben wir es nicht ganz überstanden, aber es wird seltener, die Distanzen verringern sich, unter denen er Angst zeigt - also wenn jemand weit weg ist hat er jetzt schon keine sichtbaren Zeichen mehr von Streß. Und die Intensität der Angst hat auch sichtlich abgenommen. Noch ein paar Wochen und er wird sich nicht mehr daran erinnern... vorausgesetzt, wir machen nichts falsch.
Mit dem Hofnarren gab es leider zwei nicht so perfekte Begegnungen - keine Kratzer, aber sie sind schon zusammen gerumpelt. Der Kleine ist nicht gewohnt, daß ihn ein Grey mal nicht gewähren läßt, hat immer die Freiheiten eines Narren gehabt bei der Prinzessin oder dem Blinden und sich nach deren Tod als Alleinherrscher gefühlt .. also bis auf wenige Menschen.
Jetzt ist das plötzlich anders. Da ist einer, der genau zu wissen scheint, daß er stark ist und weil er nichts außer mir hat, was ihm im Moment Sicherheit bietet, ist er da auch nicht nett, wenn er glaubt, der Kleine kommt mir zu schnell zu nah z.B.
Mit gemeinsam rennen lassen ist also noch gar nicht - keine Option im Moment. Sie müssen erst ganz im Kleinen die Rangfolge klären und wo möglich abgesichert, in Millimeterschritten und ohne gegrummel, damit es dann nicht kracht, wenn sie gemeinsam schnell und frei sein werden.
Aber - ganz wichtig - wir haben ja keinen Zeitdruck!
Es wird schon eine Weile dauern, bis sie sich zuverlässig respektieren. Vorher gehe ich keine Risiken ein, denn mit jeder schlechten Erfahrung wird es schwieriger statt einfacher. Das brauchen wir gar nicht, oder?
Was gibt es sonst noch zu sagen?
Ausrangiert wegen Problemen mit der Schulter in den Kurven beim Rennen. Soll soweit ausgeheilt sein und im Freilauf angeblich keine Probleme machen. Er ist also vorwiegend an der Leine raus gekommen in der letzten Zeit und etwas in die eigenen Wiesenausläufe der Anlage. Kein Training. Statt dessen Kastra und Kennel..
Ich finde, daß die Muskulatur partiell viel zu viel Spannung hat. Auch etwas ungleichmäßig..
D.h. ich lasse ihn jetzt auch nicht einfach irgendwo toben auf einer Wiese. Wir schauen erst mal ganz langsam, daß wir alles locker bekommen, in sich schlüssig und dann suche ich gezielt nach geeigneten Stellen für dosierte Runden ohne Leine. Erst mal am Ende langer Spaziergänge..
Wie gesagt:
Wir haben keinen Zeitdruck. Wir lassen uns die Zeit, die wir brauchen und ich hoffe innständig, daß ich nicht zu früh zu viel Freiheiten gebe, denn das ist in wirklich vielen Fällen die Grundlage für Verletzungen, Streit und Ärger aller Art. Brauchen wir eigentlich alles nicht. Er ist jung und hat hoffentlich sehr viele Jahre mit dann auch viel Freiheit vor sich.