Immer wieder kommt in einem der Beiträge zu einem aus dem Pound geholten Hund der Hinweis,
er sei "in kennels" weil man keine Pflegefamilie finden konnte und so ein Hund muß ja dann irgendwo
hin.. versorgt werden. Wenn er nicht im Pound eingeschläfert werden soll, muß er also anderswo einen
Platz bekommen.
Nun ist das bei einer Bevölkerung von ~4 - 4,5 Millionen Menschen in Irland zwar vom Platz weniger
problematisch, dafür gibt es halt auch nicht an jedem Eck jemanden, der die Zeit hat sich noch mal
eben um ein paar Pflegehunde zu kümmern. Die Menschen haben ja auch in Irland ein ganz normales
Leben mit Verpflichtungen und Aufgaben, Familie, Terminen etc.
Was es in Irland aber in viel größerem Umfang gibt als bei uns, sind eben Zwingeranlagen, in denen
die Hunde für einen festgelegten Betrag aufgenommen werden. Hundepension nennt man das bei uns
im Allgemeinen. Und es sieht dann ein bisschen wie ein Tierheim aus. Eben Zwingeranlagen, in denen
jeder Hund seine Box bekommt und regelmäßigen Auslauf in einem Paddock. Futter, ein Bettchen und
mit Glück auch eine Heizung.
Normal sieht man nur nichts davon. Von Rathmore Boarding Kennels habe ich nun aber ein Album mit
Eindrücken gefunden und vielleicht bewirkt das eine Bewußtseinserweiterung für den einen oder anderen,
der sich das bisher nie so richtig bildlich vorgestellt hat.
few pics of kennels In solchen Zwingeranlagen sitzen auch Greyhounds ggf. Monate oder auch Jahre, bis sie ein Zuhause
bekommen. Gerettet vor der Todesspritze und dann in einem Käfig abgestellt mit 50 oder 100 anderen
Hunden in der gleichen Halle. Ich kann nachvollziehen, daß sich mancher Trainer das nicht als
erstrebenswert vorstellt für einen Hund, den er bisher jeden Tag trainiert hatte und sich entscheidet,
dem Hund so ein Los zu ersparen.
Nur am Leben lassen reicht nicht.
Entweder es findet sich in einem überschaubaren Zeitraum zumindest eine Pflegefamilie, besser aber
ein Interessent, oder man muß der Tatsache in's Auge sehen, daß diese Abstellkammern für Hunde
irgendwie auch keine Dauerlösung sein können und daß an einer verbesserten Vermittlung kein Weg
vorbei gehen kann, wenn man die Rennhunde alle Retten möchte.
Oder man schafft die Rennen ab und damit die Hunde.
Nur... Daran glaub ich halt nicht, weil wenn die Wetten in der westlichen Welt verboten würden,
gäbe es sicher in Asien und Lateinamerika genug arme Menschen, die das weltweite Wettgeschäft
sicher liebend gerne in die eigenen Hände nehmen würden - das Thema Tierschutz wäre dann auch
erst mal langfristig vom Tisch. Wahrscheinlich bildet man sich nicht mal bei den groß organisierten
Renngegnern ein, da noch ernsthafte Chancen zu haben, wenn man sich auf Argentinischem oder
Mexikanischen Gebiet befände.
Alles irgendwie keine schönen Aussichten.
Besser vielleicht, wir schauen, ob wir nicht doch für die ausrangierten Rennhunde ganz normale
Hundeliebhaber begeistern können, die dafür keinem Nasen-krüppel das Gaumensegel operieren
lassen müssen. Oder einem HD-Schäfi die Hüfte. Es gibt wirklich genug Uferloses, das wir eigentlich
längst beenden könnten zugunsten gesünderer Tiere. Und dann wäre ein Platz in der Hundepension
oder auch im ursprünglichen Kennel beim Trainer und/oder Besitzer als Übergang auch tragbar.