Eine 3 Minuten Schritt-für-Schritt-Erklärung
zur Erkennung von Verletzungen16.2.19 ... leider ist das Heftchen grade nicht im Netz. Die Video-Version habe ich übergangsweise da unten im Thema verlinkt .. Vorwort zu meiner Übersetzung - besonders für alle ExRacer Besitzer
bitte lesen :
Grundsätzlich gilt, daß man Gelenke nur dann drehen soll, wenn man sie gleichzeitig fixiert.
Daß man keine Bewegung erzwingt, sondern alles immer dazu dient zu ertasten, wo ggf. eine
eigentlich normale Bewegung verweigert wird, oder eine andere Schmerzreaktion hervorruft.
Hunde die diese Prozedur kennen machen natürlich wesentlich lockerer mit, als welche, die
das nicht kennen. Wenn so ein "erprobter" Hund verweigert, dann in der Regel nicht grundlos.
Bei ExRacern bedenke man bitte IMMER jede Form arthritisch veränderter Gelenke und merke
sich tunlichst, wo diese welche Bewegungen einschränken. Eine arthritische Ferse oder ein
verheilter Fersenbruch wird nicht nur die Fersenbeugung (12/13/23/24) sondern immer auch
z.B. die vorgegebene Bewegung zur Hüftbiegung (14/25) in Frage stellen müssen und bei
der Rotation der Ferse ist doppelt höchtste Vorsicht angebracht.
Trotzdem ist es sicher gut, wenn man mit den unterschiedlichen Bewegungstests so
vertraut ist, daß man auch beim Freilauf mal etwas auf die schnelle abklären kann, statt zu
übersehen und dem Hund so unnötige Probleme ersparen kann.
Muß ja bei unseren alltäglichen Belastungen nicht ständig alles haarklein überprüft werden,
aber spätestens bei einem ungewöhnlichen Gangbild oder Lahmheiten ist es sinnvoll,
möglichst zeitig zu wissen, wo es hakt.
Für die Übersetzung hab ich natürlich länger gebraucht als 3 Minuten, aber tatsächlich kann
man mit etwas Übung und Konzentration in etwa drei Minuten all die Handgriffe hinterein-
ander ruhig mit dem Hund durchgehen.
Es wäre schön, wenn Ihr Euch nicht durch die Länge des Textes abschrecken lassen
würdet.
Den Tierarzt braucht man auch bei Problemen nicht immer, aber wenn man nicht herausfindet
wo es fehlt, gröbere Probleme nicht ausschließen kann oder irgendwelche Zweifel bestehen,
dann ist er der nächste Weg für eine fundierte Diagnose und ggf. Therapie.
Hier also meine Übersetzung der Textpassagen zu den Bildern, die der obige Link, mit
englischen Originaltext versehen zu Tage fördert. Zur Umsetzung möge man sich bitte
unbedingt auch die Position des Menschen bei der jeweiligen Untersuchung abschauen,
damit man keine Fehler macht.
Ich für meinen Teil habe mir die Seite auf die Festplatte gespeichert - das Netz ist so
schrecklich unstet manchmal ... Perlen finden sich und dann sind sie auch einfach mal
wieder weg...
Verletzungen erkennen beim rennenden Greyhound - Dr. Jim Gannon
Den Greyhound duchchecken,
eine 3 Minuten Schritt-für-Schritt-Erklärung zur Erkennung von Verletzungen
Einführung
Die Hauptursache für einen Verlußt von Leistung beim Rennenden Greyhound sind Verletzungen.
Ein guter "Jäger" (chaser) kann trotz einer kleineren Verletzung eine tolle Leistung bringen.
Schließlich führt eine Verletzung zur nächsten mit stückweiser aber fortschreitender Reduktion
der Leistung.
Als Folge eines nicht mehr ausbalancierten Ganges, verursacht durch diese kleinen
Verletzungen, führen diese zuletzt zu einem Muskelriß, Knochenbruch oder zerstörtem
Gelenk.
Enttäuschung, Frustration und das Ende der Rennkarriere werden unvermeidlich.
Kann dieser kostspielige Prozess verhindert werden?
Als Folge vieler Diskussionsstunden mit dem hervorragenden irischen Züchter und Trainer,
Pat Dalton, ist eine 3 Minuten Komplettuntersuchungs-Technik entstanden zur Anwendung
für jeden Trainer oder Besitzer von Greyhounds.
Es ist mir ein Vergnügen Ihnen diese allererste Publikation einer detaillierten Anleitung zur
Entdeckung von Verletzungen beim Athleten Greyhound zu präsentieren.
Dr. Jim Gannon
B.V.Sc., F.A.C.V.Sc., F.A.V.A., M.R.C.V.S.
Astralien Pat Dalton über Dr. Jim Gannon:
"Dr. Jim Gannon ist der größte Experte auf der Welt bezüglich Verletzungen von Greyhounds.
"Er hat auf der ganzen Welt Vorträge gehalten und ist unter den GreyhoundMenschen hoch
angesehen.
"International Kennel Supplies Ltd. ist hocherfreut mit Dr. Jim Gannon gemeinsam dieses
Büchlein zu produzieren, von dem ich sicher bin, daß es zu einem Muss für alle Greyhound-
Handler werden wird.
Abschnitt 1
Die 12 weitverbreitesten Muskelverletzungen
Rechtes Vorderbein:
1 triceps - Die Enden und über den ganzen Muskel fühlen
2 flexor carpi ulnaris - Nach Schwellungen, Blutergüssen und Schmerz im Muskel des Stopper
Bone fahnden.
Rechtes Hinterbein
3 tensor fascia lata - am oberen Ende des Schenkels
4 pectineus - auf der Innenseite des Schenkels direkt hinter der großen Arterie
Beide Hinterbeine
5 gracillis muscle - an der hinteren Innenseite der Oberschenkel. Auf jegliche Formver-
änderung, Schwellung oder Blutergüsse achten und die beiden Seiten genau vergleichen.
6 calf muscle - beide Seiten miteinander vergleichen und Unterschiede beachten.
7 tibia: track-leg Schwellungen (jacks) sind nun als nächstes abzuklären
8 fibula: An der Stelle wo die große Vene über den Muskel verläuft nach Schwellungen oder
anderen Unregelmäßigkeiten schauen.
Linkes Hinterbein
9 tensor fascia lata / triangle muscle - wieder am oberen Ende des Schenkels.
10 pectineus - innen direkt hinter der großen Arterie
Linkes Vorderbein
11 triceps - Die Enden und über den ganzen Muskel fühlen
12 flexor carpi ulnaris - Nach Schwellungen, Blutergüssen und Schmerz im Muskel des
Stopper Bone fahnden.
Abschnitt 2
Jedes Gelenk auf Verletzungen durchchecken
a) Nacken und Kopf
1 Den Kopf vertikal nach oben nehmen
2 Den Kopf nach unten zwischen die Vorderbeine biegen
3 Die Nase in Richtung der Rippen auf die rechte Seite drehen
4 Die Nase in Richtung der Rippen auf die linken Seite drehen
b) Rückgrat und Wirbelsäule (zwei Wörter für das Ding im Englischen!!!)
5 Von Oben (moderat) auf die Wirbelsäule drücken im Brustbereich
6 von oben (moderat) auf die Wirbelsäule drücken im Lendenwirbelbereich
c) Rechtes Vorderbein
7 Den rechten Ellbogen nach hinten oben bewegen bis auf Rückradhöhe
8 Die Pfote nach hinten oben bewegen, die Zehen an die Hüfte
9 Ellbogen und Handwurzel einklappen - den Grad der Biegung registrieren
10 Das Vorderbein komplett strecken etwa parallel zum Boden indem der Ellbogen nach
vorne oben angehoben wird. Wichtig ob/daß sich das Handgelenk voll streckt dabei.
d) Rechtes Hinterbein
11 Die Hüfte strecken indem man den rechten Hinterlauf nach hinten oben zieht bis der linke
Hinterlauf gerade vom Boden abhebt
12 Die Fersen-Beweglichkeit prüfen indem man die Pfote auf die rechte Handfläche stellt und
mit der linken Hand das Kniegelenk von oben fixiert.
13 So sieht eine korrekte Biegung des Fersengelenks aus - Vergleiche die mit der des linken
Fersengelenks!
14 Die Hüfte biegen indem man den Fuß zur Schulter nach vorne bewegt. Ein guter Test für
Hüftgelenks- oder Grazilis-Muskel-Verletzungen
15 Das Kniegelenk strecken
Erfasse Deinen Hund - auf einen Blick
(Karte mit den Muskeln und ihren Funktionen)
16 das Fersengelenk strecken
17 merke Dir die volle Streckung des Fersengelenks
18 Sesamoid-Gelenke nach Verletzungen absuchen indem man auf die ersten Sehengelenke
drückt. Beachte eine 90° Winkelung zum Fuß
19 Alle Zehen-Gelenke sollten sich zu 90 ° zum Fuß biegen lassen.
20a Die Drehbarkeit der Ferse überprüfen indem man die Ferlse lose mit der linken Hand hällt
und nur mit Daumen und Zeigefinger der echten Hand direkt über den Zehen-Gelenken
etwas dreht
20b Fersendrehung. Nutze nur gerade so viel Druck auf den Fuß, daß das obere Bein sich
bewegt und das Knie sich ein Wenig nach außen dreht.
20c Die Nahaufnahme von vorne damit man die genaue Position der Hände und Finger für die
Auswärtsbewegung sehen kann.
21 Die Einwärtsdrehung der Ferse. Beachte die gegenteilige Position der Finger.
Linkes Hinterbein
22 Hüfte strecken
23 Knie und Ferse beugen
24 Nahaufnahme der Fersenbeugung. Beachte die korrekte Position der Hände! Vergleiche die
Biegung der beiden Fersen miteinander.
25 Beuge die Hüfte, Zehen zur Schulter. Prüfe die Streckung des Hüftgelenks und des
Gracilis-Muskels
26 Das Kniegelenk strecken
27 Das Fersengelenk srecken
28 Nahaufnahme der Streckung des linken Fersengelenks
29a Die Sesamoid-Gelenke überprüfen zum ersten Zehenknochen hin - etwa 90 ° sollten
gehen
29b Das Sesamoid-Gelenk jedes Zehen einzeln überprüfen
30 Wie am rechten Bein beschrieben die Auswärtsdrehung des Fersengelenks probieren; mit
gerade genug Kraft um das Knie nach außen zu drehen.
31 Einwärtsdrehung der Ferse wieder nur mit Daumen und Zeigefinger
Linkes Vorderbein
32 Schulter und Ellbogengelenk strecken
33 Ellbogen und Handgelenk (Vorderfußwurzelgelenk*gg*) beugen
34 Druck von unten nach oben auf den "Stopper-Bone" (das zehenartige Teil in der
Handgelenksbeuge) zur Prüfung von Bänderverletzungen
35 Druck auf den Stopper-Bone von oben nach unten zur klärung der Muskeln und Bänder
aus dieser Richtung.
36 Sesamoid-Gelenke durch 90° Biegung überprüfen
37 Jeden Zeh einzeln auf volle Beweglichkeit prüfen
38 Drehung der Handgelenke wie zuvor der Fersengelenke - gerade genug Druck mit
Daumen und Zeigefinger, um den Ellbogen nach innen zu bewegen
39a Drehung des Handgelenks andersherum - der Ellbogen soll sich nun etwas nach außen
bewegen
39b Nahaufnahme für die korrekte Fingerhaltung dabei.
Rechtes Vorderbein:
40 Schulter und Ellbogengelenk strecken
41 Ellbogen und Handgelenk beugen und mit denen auf der anderen Seite vergleichen
42 Aufwärts Druck auf den Stopper-Bone ausüben
43 Abwärtsdruck auf den Stopper-Bone
44 Rotation des Handgelenks einwärts
45 Rotation des Handgelenks auswärts. Dann die Sesamoid-Gelenke aller Zehen prüfen
46 Die Handwurzelknochen auf Schwellungen oder Druckschmerz abklären
Dabei immer den jeweils gegen-gleichen Knochen des rechten und linken Beins
abwechselnd miteinander vergleichend überprüfen.
47 Besonders auf Schwellungen oder wunde Stellen im mittleren Drittel des Handwurzel-
knochens des "kleinen Fingers" achten
48 Schwellungen oder wunde Stellen suchen im oberen Drittel des Handwurzelknochen
des "Zeigefingers"
Dies ist eine Anleitung den Hund auf Verletzungen zu prüfen.
Wenn sie dabei fündig werden oder aus irgendwelchen Gründen im
Zweifel sind, wenden sie sich an ihren Tierarzt.[1]