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Plädoyer für eine vielfältige Ernährung des Hundes

Begonnen von Oval 5, 22.06.2012, 17h25

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Oval 5

Nicht nur beim Menschen sondern auch bei Hunden verändert eine Umstellung auf
Rohkost das Allgemeinbefinden. Ganz offensichtlich gehen durch Kochen wertvolle
Nahrungsbestandteile verloren, die aber für eine funktionierende Selbstheilung und den
Schutz vor Überempfindlichkeiten unerläßlich sind. Der Mensch ernährt sich in unseren
Breiten in der Regel bunt gemischt - Gekochtes, Rohes, durch Gärung oder
Fermentierung gewonnene Nahrungsbestandteile kommen da genauso vor, wie
Gebackenes, Blanchiertes, Gefrorenes, durch Pilze Verändertes. ....

Solange wir uns nicht besonders einseitig ernähren haben wir also gute Chancen, die
notwendigen Nahrungsbestandteile irgendwie zu bekommen. und wenn unser Körper
nicht aus dem Gleichgewicht geraten ist reicht das in aller Regel. Sind wir krank, kann
eine Umstellung der Ernährung da viel zur Heilung beitragen was dann zu oft
erstaunlichen und beeindruckenden Heilungsgeschichten führt.

Bei unseren Hunde sieht es heutzutage doch recht anders aus. Je nach Überzeugung
der Besitzer wird ein Hund nur roh, nur mit Trockenfutter, nur mit diesen oder jenen
Bestandteilen oder Futtersorten versorgt. Und zu allem Überfluß bringen uns gut
meinende Angstspezialisten tagein tagaus bei, wir sollen UNBEDINGT jedes Fressen 
draußen beim Spaziergang unterbinden. Grashalme sind plötzlich genauso tabu wie
Pferdeäpfel, Erde, Holz, Maiskolben, Wasser aus Pfützen, Mäuse sowieso (wobei
letzteres vielleicht Sinn macht) ....

Das Resultat läßt sich in tausenden Threads in Foren breit diskutiert nachlesen: Die
Hunde leiden zunehmend unter den albernsten Mangelerkrankungen, die sich dann in
Form von Organschäden äußern oder in mangelnder Vitalität des Bewegungsapperates,
allergischen Reaktionen, mangelnden Krankheitsresistenzen, mangelnder Nervenstärke
und und und.
Die Liste der Beschwerden, die mit einer bunt gemischten Ernährung verhindert oder
zumindest deutlich abgeschwächt werden können ist lang. Nicht, daß eine solche bunte
Zusammenstellung nur perfekt wäre, aber sie verhindert Mangelerscheinungen effektiv,
die wiederum der perfekte Nährboden sind für Beschwerden aller Art.

Zu glauben, daß alleine eine einfache Ernährungsumstellung die Beschwerden wieder
beseitigt, wenn sie bereits manifestiert sind, halte ich für zu kurzsichtig. Der Körper hat
bis dahin längst mannigfaltig reagiert und ist längst aus den Gleichgewicht gekommen.
Heilen möchte man im Sinne des Hundes bitte in Abstimmung mit dem Tierarzt
angehen. Zu schnell ist etwas übersehen, weil der Hund ja nicht spricht.

Mit einer bunt gemischten Ernährung wären viele Beschwerden aber überhaupt nicht
entstanden.
Verletzungen müssen sich nicht notwendigerweise dramatisch entzünden,
Knochenbrüche können besser oder schlechter heilen, ein von Natur aus (also
genetisch determiniert) nervöser Hund profitiert mindestens so sehr wie ein
nervenstarker von Nährstoffen, die seine Nerven versorgen.
Eine vollständige Ernährung ist ein starker Partner für den Hundehalter - das billigste
Hundefutter kann teuer werden - genauso wie eine zu einseitige Ernährung mit immer
nur dem so tollen Teuersten.
Die Vielfalt ist, was den Organismus stärkt weil er keinen Mangel leidet. 

Zu glauben, daß was wir heute über die Zusammensetzung der Nahrung wissen schon
das Ende der Fahnenstange sei ist schlicht albern. Täglich werden auf der Welt in der
wissenschaftlichen Forschung  neue Erkenntnisse gewonnen, vorausgegangenen
revidiert, neue Verbindungen entdeckt etc. Das ist Leben: Veränderung.

Umgekehrt ist es aber genauso albern, die bekannten Zusammenhänge zu negieren.
Den eigenen Hund zu beobachten, Verhaltensänderungen frühzeitig zu registrieren, bei
Hündinnen die Zusammenhänge mit dem Zyklus durchzudenken und ganz allgemein
nicht zu einseitig zu füttern wird sehr viele Probleme an ihrer Entstehung hindern und
uns ein wesentlich lockereres Zusammenleben mit dem eigenen Hund ermöglichen.