So, jetzt wird es dann ernst - langsam.
Es gibt also den "Rasenmäher" für die Büsche:
Das Teil kann sowohl am Boden das Gras mähen, also z.B. Seitenstreifen neben der Straße ausmähen,
als auch angehoben und geneigt jede beliebige Schräge und eben auch senkrecht an Büschen entlang
mähen.
Und so sieht das dann aus.
Da werden auch Stämme von sicher 12 cm Durchmesser mal eben abgeschnibbelt, als wären sie
Grashalme, die in 4 Wochen wieder nachgewachsen wären. Wobei der tatsächlich quer geschnittene
Stamm anscheinend extra geschnitten worden war.
Das hier war ganz sicher mit dem Mäher.
Die Reste werden dann demnächst mit einem Häcksler geschreddert und je nach Lust und Laune
entweder zwischen die Büsche geblasen oder irgendwo gelagert und verkauft - als was auch immer.
Den Unterschied kann man im nachgewachsenen Zustand hier sehen - weil daß ein frisch geschnittener
Busch selten ansprechend aussieht - egal, wie der geschnitten wurde - das ist ja nicht zu leugnen. Aber
was durch diese rationalisierte Art der Landschaftspflege entsteht läßt einfach jeden natürlichen
Charakter vermissen.
Ich bemühe nochmal das Frostbild von 2007
und zum Vergleich ein Bild aus dem vergangen Winter an fast der gleichen Stelle bei vergleichbarem Wetter und Licht:
Die Schulung eines ästhetischen Empfindens bedarf der Übung unserer Augen und unserer Auffassung.
Wo es nur noch einfarbige Fläche gibt, wird die differenzierte Farbwahrnehmung leiden. So ist das mit
Formen auch. Und am Ende haben wir Generationen von ästhetischen Analphabeten groß gezogen, die
die charakteristischen Formen von Walnuß und Haselnuß-baum nicht zu unterscheiden wissen (Ja - auch
Haselnüsse gibt es als Bäume, wenn auch die meisten an Sträuchern wachsen).
Sicher, um in einer Bank den Computer zu bedienen wird das nicht nötig sein. Wenn aber solche
Analphabeten dann im Umweltministerium Entscheidungen treffen über den Schutz von Biotopen, dann
wird das nix mit dem Erhalt der Natur.
Und ich sag es noch mal und sicher auch noch öfter: Ohne Natur können wir Menschen einpacken!
Wir SIND Natur.
Wenn wir die Grundlagen von Leben negieren, wird das Leben eben aufhören. Alles Leben. Auch das der
Menschen. Wir sind nun mal keine Zeichentrickfiguren, Filmcharaktere, Personen des öffentlichen Rechts.
Wir sind Lebewesen aus Fleisch und Blut wie die Kröten, die ich vorhin, soweit sie noch nicht tot
gefahren waren, von der Straße neben der gemähten Hecke oben weg, in den Acker getragen habe.
Immer ein Auto im Rücken mit einem Fahrer drinnen, der es gerne eilig gehabt hätte.
Zehn werden es heute gewesen sein, die ich aus der Schußlinie getragen habe - mindestens so viele
saßen mit zerquetschten, am Teer festgeklebten Beinen, offenen Maul und raus gestreckter Zunge mehr
oder weniger blutend und mehr oder weniger tot noch rum. Die hab ich als Warnung dort gelassen -
vielleicht erinnern sie den nächsten Autofahrer daran, etwas vorsichtiger zu fahren und einen unter
tausend vielleicht auch, daß wir auch nur einen Körper haben und Leben keinen Selbstverständlichkeit
ist, sondern Grundlagen braucht.
Das nächste werden die Bäume sein hier!
Es tut mir so leid, daß dieses Thema nicht ein bisschen Tröstliches hat. Aber das Thema gibt es hier
überhaupt nur, weil es einfach nichts tröstliches mehr gibt und weil ich platze, wenn ich es nicht endlich
deutlich mache, was hier vor sich geht.
Das ist kein Angriff gegen jemanden einzelnen.
Das hier ist ein Aufschrei, weil wir hier aufhören müssen uns wie Mähmaschinen aufzuführen. Jede
Maschine ist nur so gut wie der, der sie bedient. Wenn das ein emotionaler Bonsai (Bosais werden
gemacht, sie sind keine geborenen, sondern gemachte Krüppel) ist, dann wäre es besser, man würde
dem keine gute Maschine, sondern eine schlechte Handsäge geben. Das ergibt dann weniger Schaden.