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Mäntel für Greyhounds - worauf kommt es an?

Begonnen von Oval 5, 04.12.2013, 00h41

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Oval 5

Greyhoundmäntel - worauf kommt es an?
Was gibt es?
Wo bekomme ich was ich brauche?

Es wird unaufhaltsam Winter und wer für seinen Greyhound noch keinen Wintermantel hat, darf sich langsam deutlich umschauen gehen. Es ist kein Luxus, sondern ganz klar Verletzungsvorbeugung, wenn wir unsere Muskelpakete gut einpacken gegen Kälte. Auf den Inseln, für deren Klima unsere Hunde gezüchtet wurden, ist es im Winter weniger kalt, im Sommer weniger warm als bei uns. Und selbst dort packen verantwortungsvolle Züchter, Besitzer und Trainer die Hunde ein. Ausgekühlte oder nicht ordentlich aufgewärmte Muskeln sind anfälliger für Zerrungen etc. Das kann man sich und vor allem dem Hund ersparen indem man ihn bei tiefen Temperaturen gut eingepackt warm läuft bevor er sich austobt.
 
Worauf kommt es also beim Hundemantel für den Greyhound an?

Da ist als allererstes und oberstes Kriterium die Akzeptanz durch den Hund! 
Hunde sind Nasentiere mit sehr guten Ohren. Wie der Mantel aussieht ist ihnen reichlich egal, ob er aber ihre Sinne beeinträchtigt gar nicht! D.h. das Teil/Material soll nicht riechen, nicht rascheln, sich nicht elektrostatisch aufladen und auch nicht zu steif sein und so den Tastsinn behindern! 

Je nach dem wofür der Mantel dient, gibt es ein paar einfache entscheidende Qualitäten, die der Mantel haben muß.

Alle Mäntel müssen grundsätzlich so gemacht sein, daß sie paßen! Also nicht zu groß und auch nicht zu klein. Wer nicht selber näht ist gut beraten, im Zweifelsfall mit dem Hersteller/Verkäufer kurz in Kontakt zu treten. Eine weitgehend offene Form ist auch deshalb durchaus vorteilhaft. 

Das Fell des Greyhounds ist nur mäßig wasserdicht. D.h. eine Regenhaut ist auf jeden Fall bei starkem Regen nötig. Auch die soll nicht rascheln/knistern/sich elektrostatisch aufladen. Und nein - Greyhounds sind nicht an sich wasserscheu (wie man es bei vielen Galgos beobachten kann) sondern mögen einfach nicht gerne kalt haben. Also verhindern wir, daß sie bis auf die Haut naß werden, um ihnen den Spaß am täglichen Spaziergang auch bei schlechtem Wetter nicht zu vermiesen. Ist doch ganz einfach.. ;)   

Daß der Mantel als Wintermantel warm sein soll ist hoffentlich selbstverständlich.
Wie man das erreicht allerdings variabel. Entweder man hat einen Mantel, der einfach warm gefüttert ist, oder man hat eine Art Regenschutz, wie er im Sommer gut brauchbar ist und da drunter einen wärmenden Unterzieher für die kalte Jahreszeit.
Letzteres hat den Vorteil, daß bei trockenem Wetter oft der Futtermantel alleine ausreicht und damit bequemer zu tragen ist.

Nächstes Kriterium: Waschbar!
Auch der edelste Hund ist ein Hund und also wird der Mantel auch mal dreckig. Kein Problem, wenn wir uns auf Materialen konzentrieren, die man waschen kann ... und das sind mehr als man so denkt.

Dann soll das Material wo möglich etwas athmungsaktiv sein - nicht weil ein Hund schwitzen würde; das tun sie ja nicht wie wir wissen - aber um einen Stau von Feuchtigkeit zu verhindern unter dem Mäntelchen. Denn ein feuchtes Klima begünstigt Scheuerstellen und Hautpilze. Auch das kann man leicht umgehen.

Als Regenschutz haben sich bei uns ein innwendig wasserdicht beschichteter, strapazierfähiger, nicht knisternder und weicher Oberstoff mit einem Futter aus Baumwolle, gekochter Wolle oder auch Fleece bewährt.
Für einen reinen Wärmemantel würde ich, auch wenn es etwas teurer ist als Fleece, nur noch gekochte Wolle verarbeiten, weil die Feuchtigkeitsregulierung unübertroffen ist und die Akzeptanz sehr hoch. Ganz abgesehen davon, daß ich aus diversen Gründen Kunstfasern vermeide, wo immer sich das vernünftig machen läßt. Beim regenfesten Oberstoff setzte aber auch ich auf Kunstfaser und Beschichtung. Baumwolle wärmt kaum (ist also als Futter für einen Sommer-Regenmantel gut geeignet), Wolle hingegen sehr, Fleece läßt sich gut waschen und trocknet schnell, nimmt aber keine Feuchtigkeit auf, wärmt weniger als die Wolle und lädt sich leider manchmal übel auf. Waschen lassen sich diese Materialen alle; Wolle (gekochte Wolle..) am besten mit Haarwaschmittel statt Waschpulver.


Der Schnitt soll genug Bewegungsfreiheit sicher stellen, aber keine überflüssige Weite, die dazu führen kann, daß sich die Hude beim Laufen irgendwo verheddern (und sei es beim Spiel ineinander). Das ist der Grund, wieso ich nach wie vor auf die klassische englische Form setze, lieber etwas weniger Kragen und Weite, dafür kein so großes Verletzungsrisiko.


Nachdem die Greyhounds wenn sie im Freilauf toben und es nicht aus Kübeln schüttet nicht auskühlen (ganz im Gegenteil!) ziehe ich ihnen die Mäntel aus, wenn ich sie an einer geeigneten Stelle für eine Toberunde von der Leine lasse und ziehe sie ihnen auch erst wieder an, wenn sie nach 10 - 15 Minuten etwas runter gekühlt sind.
Der Greyhound erwärmt sich in einem 500 Meter Rennen auf der Bahn auf ~ 39 bis 41°C Körpertemperatur. Das braucht auch im Freilauf nicht potenziert zu werden! Aber an der Leine oder im gemütlichen "Rentnerleben" fehlt es oft an Bewegung, um eine ordentlichen Betriebstemperatur für einen ehemaligen caniden Hochleistrungs-Sportler zu erreichen - speziell beim los gehen oder auf längeren Spaziergängen an der Leine bei niedrigen Temperaturen.
Es ist also von Vorteil, wenn die Mäntel schnell an- und ausgezogen werden können.  Womit wir beim nächsten Qualitätsmerkmal eines Hundemantels angelangt wären:

Der Verschluß.
Ich habe mich redlich bemüht um ordentliches Klettband. Das ist für Privatmenschen in Deutschland praktisch nicht zu bekommen leider. Der Hundemantel aus England, der 2006 hier mit meine Hündin eingezogen ist hat ein Klettband, das bis heute ohne irgendwelche Probleme einwandfrei funktioniert. Diese Qualität ist zumindest in Deutschland leider nur für Industriebetriebe erhältlich. Aber mit etwas Hartnäckigkeit bekommt man schon weitgehend brauchbares Klettband - für Selbernäher: Im Zweifelsfall Muster schicken lassen oder Mindestbestellmenge!

Verschlüsse, die bei starker Belastung nicht von alleine auf gehen, verarbeite ich grundsätzlich nicht an Hundemänteln - einfach um sicher zu gehen, daß im Zweifel der Mantel und nicht der Hund leidet.

Denn - der Mantel ist immer Mittel zum Zweck, NIE Selbstzweck!




Einige Bezugsquellen im In- und Ausland für fertige Mäntel:


Irland
http://www.thegreyhoundshop.com/index.php


UK
http://www.greyhoundlifeline.co.uk/greyhound-merchandise/
http://www.furfeatherandfin.com/product/166/dc08/greyhoundsaluki-or-whippet-hunter-dog-coat.html
http://www.greyhoundproducts.co.uk/
http://www.greyhoundcoatcompany.com
http://www.ourgreyhounds.co.uk/greyhound_merchandise.htm

Deutschland
http://www.windhundhalsband.com
http://www.dogs-inn.de
http://www.dogsfinest.de
http://www.windhundefreunde-shop.de

und viele, viele mehr - diese Liste erhebt nicht den Anspruch irgendwie vollständig zu sein  wink.gif



Syrah

für meinen kleinen, der jetzt knapp 5 monate alt ist und somit noch im wachstum, wollte ich "für notfälle", einen mantel haben, der wind/regen abhält, aber nicht zu dick ist, da er eigentlich so auch beim frost noch nicht gefroren hat. (der magyar agar ist da etwas robuster und er hat sich immer bewegt).

es muss nicht immer was maßgearbeitetes, teures sein. hier dieser mantel zb ist "für sofort", von der stange...erfüllt aber völlig seinen zweck. es gibt ihn in verschiedenen größen, er ist innen mit fleecefutter, aussen mit nylon. ausserdem reflektieren die hellen streifen und der preis ist (wie ich finde) sehr gut.

http://www.amazon.de/2-TECH-Thermo-Hundemantel-Windhunde-R%C3%BCckenl%C3%A4nge/dp/B0045J5YB2/ref=pd_sim_petsupplies_1

vielleicht mal eine alternative  smiley.gif