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Ich war also vorhin bei "The Courier" in Australien weil ja da der Artikel zu dem Greyhound, der das Buschfeuer überlebt hat war .. ja? Und wie das so ist sehe ich mich noch ein bisschen um, wenn ich schon mal bei einer Zeitung lande, die ich noch nicht kenne.
Finden sich da drei Artikel zu Pharma-Versuchen an Menschen in Indien  -
das wollte ich dann doch genauer wissen! 



Bad medicine
By Ben Doherty  Jan. 27, 2013, 3 a.m.


Schmutzige Medizin -
so der erste von drei Artikeln zum Thema menschlicher Versuchskaninchen in Indien für die, wie es heißt, multinationalen Pharma Firmen.

Der Stoff aus dem gute Krimis geschrieben sein sollten ist hier bitterer Ernst und reale Bedrohung für Patienten, nicht Fiction.

Die Pharmaindustrie suche sich menschliche Versuchspersonen in den ärmsten Gegenden der Welt um ohne großes Risiko unerlaubte Tests an Menschen durchführen zu können. Dokumente in fremder Sprache würden zur Unterschrift vorgelegt (etwa so wie wenn wir ein Programm runter laden und die
Nutzungsbedingungen akzeptieren müssen, damit der download startet und keiner ist so richtig sicher, was er da unterzeichnet hat), und viel Patienten verstünden nicht einmal, daß sie versuchsweise behandelt würden. Während die behandelnden Ärzte von Pharmafirmen großzügig entlohnt würden für möglichst viele Versuchspersonen.

Patienten stürben, Dokumentation Fehlanzeige, Entschädigungen an Hinterbliebene folglich auch. Kinder und sogar Babys würden als Versuchspersonen genutzt wie Mäuse, ohne daß die Eltern Bescheid wüßten.
Nebenwirkungen? - Pech gehabt... !

Strafen von nicht mal 100$ für die Ärzte wenn Nebenwirkungen tatsächlich aufgedeckt würden seien natürlich keine echte Abschreckung..

Ärzte, die sich mehr mit den Versuchen beschäftigten, als mit den eigentlichen Beschwerden, die die Patienten ins Hospital treiben.   

und dann tauchen Namen auf

.....The drug trials are dominated by the largest names in the pharmaceutical business: 2011 figures from the Drugs Controller General show, in that year alone, deaths occurred during clinical trials conducted by, or on behalf of, Novartis, Quintiles, Pfizer, Bayer, Bristol Mayer Squibb and MSD Pharmaceutical.....

Die "Ethik-Kommission" bestehe aus den gleichen Ärzten, die als Mediziner die Versuche durchführten an zum Teil ahnungslosen Patienten und auf der Lohnliste der Pharma-Firmen stünden.


Die Pharmafirmen beteuerten ihre Unschuld und ihre heren Ziele, alles sei nach den Vorschriften gegangen und eine Verschärfung selbiger würde die für Indien so wichtigen Firmen aus dem Land vertreiben.

Und so geht es weiter.. Patienten, die nicht nachfragten, weil Ärzte an sich gut wären in ihrem Weltbild .. Patientenrechtsgruppen ... Regierungs-Studien ... ungerechtfertigte Zuwendungen seitens Pharmafirmen an sechs staatlich angestellte Ärzte... 200 klinische Versuche ohne oder mit unvollständiger Erlaubnis .. 
Australische Regierungsgelder für einen Versuch zum Einsatz von Vitaminen bei Herzinfarkt durch die Universität von West Australien in Indien.. natürlich sei alles völlig transparent und korrekt abgelaufen.   

I. Khan, der Sohn eines der Verstorbenen glaube keinem mehr, einen Entschädigung habe es nicht gegeben..




Mir wird schlecht wenn ich sowas lese!
Von 350.000 bis zu 2 Millionen Versuchspersonen in Indien seit 2005 ist die Rede, ausgelöst durch eine Gesetzesgrundlage, die den Pharmafirmen ihre Patente sichert.
Von Afrika redet hier noch gar keiner.

Wie weit runter sinken kann man eigentlich für Geld!

Einfach nur widerlich.
Mögen hier immer genug Aufrechte in den Fachgremien sitzen, um uns derartige Entwicklungen rechtzeitig vor Augen führen und immer genug Menschen die Lügen rechtzeitig durchschauen. Egal von welcher Seite sie kommen und auch egal, wen die Folgen im einzelnen treffen würden.



Gut, ich suche also auf Deutsch weiter, finde einen Film vom WDR aus dem September 2012 - das war an mir vorbei gegangen... . Den hab ich mir dann angesehen. Die Aussagen decken sich mit denen des australischen Artikels.


DRadio-Wissen, Sept.12
als Audiobeitrag


Der Film Pharma-Sklaven von Rebecca Gudisch und Benjamin Best (WDR, d.h. öffentlich rechtlich -
und damit ist das Video bald wieder tot... weil -> ) :


Dr. Anand Rai ist - wie man im erste Artikel aus Australien oben lesen kann - aufgrund eines Gerichtsurteils rehabilitiert worden.



   
Wer noch weiter lesen möchte:

Indiens Supreme Court (oberster Gerichtshof) hat die Versuche eingeschränkt, nachdem die unrechtmäßigen Praktiken nachgewiesen worden waren.
Die Kontrollen der Versuche sollen durch eine Veränderung der Kompetenzen erreicht werden. 

Drug companies 'using Indians as guinea pigs'
By Ben Doherty Jan. 27, 2013, 3 a.m.

und


Human guinea pigs in dark on drug trials
By Ben Doherty Jan. 27, 2013, 3 a.m.


Bleibt die Frage, was in Australien für Konsequenzen gezogen werden

... Bharani was paid 15.8 million rupees. The nearly $2 million VITATOPS trial was run by the University of Western Australia and sponsored by the Australian government's National Health and Medical Research Council; $75,000 of Australian money was sent to India to conduct trials across the country. Bharani was paid $50 for every patient he recruited....

und auch wie das bei uns in Deutschland künftig gehandhabt wird ohne derart eklatante Fehler ..........

Hier tun manche schon ziemlich lange etwas