Zu diesem Thema gibt es auch einen passenden Artikel von mir - ich hatte ihn zum Welttierschutztag 2011 geschrieben:
Es ist eine Schande für die gesamte Menschheit, dass es Tierschutz geben muss! –
Nur, wie können wir Tierschutz wirksam praktizieren angesichts eben dieser Menschheit?
Gedanken zum Welttierschutztag am 04. Oktober
Einer Menschheit, die in der Mehrzahl einfach nur ignorant und gedankenlos über jede Grausamkeit gegenüber Schwächeren hinwegsieht!
Die z. B. nicht hellhörig wird angesichts der Tatsache, dass der ,,Tierschutz" bei uns in Deutschland dem Landwirtschaftsministerium zugeordnet ist!
Wie soll ein wirkungsvoller Tierschutz praktiziert werden, wenn eine Lobby von fast
,,berufsmäßigen Tierquälern aus der Lebensmittelproduktion" das Sagen hat und jede sinnvolle Gesetzesvorlage boykottiert??
So macht man wahrhaftig ,,den Bock zum Gärtner"!
Tierschutz gehörte, wie auch der Verbraucherschutz, ins Umweltministerium, um endlich wirklich wirksame Gesetze erlassen zu können.
Einer Menschheit, die zu grossen Teilen einer monotheistischen Religion angehören, die sich dem Kampf gegen alles ,,natürliche" in und um uns Menschen herum verschrieben hat, den Tieren eine Seele abspricht und noch dazu zu behaupten wagt, ohne sie gäbe es keine ,,ethisch-moralischen Werte"?? –
Religionen, die zwar die Sexualität in dogmatische Zwangsjacken gesteckt hat, sich aber nie wirklich dazu aufraffen konnten, Gewalt ebenso heftig zu ächten, wie die (völlig natürliche!) Sexualität??
Es geht also um Gewalt in ihren vielen Facetten, die wir ächten und bekämpfen müssen, wenn wir wirksam Tier- und auch Menschenschutz betreiben wollen.
Denn leider wurde Gewalt von unseren Religionsführern nie derart geächtet, sondern ständig auch dazu benutzt, ,,Ungläubige" vom ,,einzig wahren Glauben" zu ,,überzeugen"!
In den letzten 2000 Jahren sind die meisten Kriege durch solche Religionen verursacht, bzw. mitgetragen worden (z. B. die Segnung von Waffen durch Priester!)!
Wer all das mitträgt und unwidersprochen hinnimmt, macht sich zum Mittäter! –
Gewalt richtet sich immer gegen Schwächere – Kinder, Frauen und eben auch Tiere.
Wir sollten mit aller uns zur Verfügung stehenden Verachtung und Ächtung auf all diese selbst ernannten, ach so ,,mutigen Helden" (Gewalttäter!) reagieren.
All diese ,,traditionsbewussten Machos" rund um unseren Globus sind lediglich erbärmliche Feiglinge, die nicht genügend Hirn haben, einmal darüber nachzudenken, welche Defizite sie dazu veranlassen, ihr Mütchen an Schwächeren zu kühlen!! -
Schon vor ungefähr 30 Jahren war ich sehr bestürzt über ein Experiment von Neurologen, die die Hirnströme von Menschen verschiedener Altersgruppen beim Betrachten der damals in ,,Mode" gekommenen ,,Splatter-Videos" analysierten.
Während die Älteren sich die Augen zuhielten, Übelkeit empfanden und das Gesehene kaum ertragen konnten, saßen die Kids ganz entspannt dabei und lachten sogar teilweise angesichts der widerlichsten Grausamkeiten!! –
Es ist inzwischen sicher: Unsere Gehirne verändern sich – Nervenbahnen werden anders vernetzt, wenn der Anblick von Grausamkeiten zur Gewohnheit und sogar zum Freizeitvergnügen wird! – So züchten wir die nächste Generation von Gewalttätern heran.
Wie also soll man dieser allgegenwärtigen, alltäglichen Gewalt Einhalt gebieten? –
Den endlosen Diskussionen, Versuchen und Experimenten darüber, ob und was Tiere denken, fühlen, leiden? –
Es ist übrigens noch nicht allzu lange her, da haben sich Kirchenväter ebenso endlos darüber ausgelassen, ob Frauen eine Seele haben!
Da werden z.B. zwar unzählige ,,Tierserien" produziert, die uns zum Teil sogar nachhaltig über Tiere informieren könnten – der ,,Tierschutzgedanke" wird jedoch sträflich dabei vernachlässigt!
Wie kann es sein, was da z. B. unkommentiert (das nennt sich dann ,,neutrale Berichterstattung"!) über eine Familie berichtet wird:
Tochter will einen Hund – und natürlich einen, der gerade ,,in Mode" ist! –
Sie geraten bei der Suche an eine verantwortungsvolle Züchterin, die erklärt, weshalb ein Hund dieser Rasse einfach nicht in diese Familie passen würde! –
Da man jedoch, wie fast jeder Bewohner der ,,Ersten Welt" vor allem einfach ,,Konsument" ist, sehen sie natürlich auch das Tier als Ware (ich will eine Ware, also muss ich sie auch bekommen – koste es, was es wolle!) –
Man sucht also weiter – und natürlich werden sie fündig – schließlich gibt es genug
Vermehrer von ,,Modehunden"!
Oder eine ,,Vermehrerin" auf die Frage, weshalb ihre Hunde keine Papiere haben und auch so günstig zu haben seien: ,,Ich habe einfach keine Lust auf diesen ganzen
Papierkram – und vermehren tun sie sich ja von alleine"!
Da gab es dann noch diese Familie, die eine Hündin (selbstverständlich: Moderasse!) besaß – Tochter möchte erleben, dass diese Hündin Welpen bekommt. Da offensichtlich kaum jemand heutzutage noch in der Lage ist, einem Kind einfach ,,Nein" zu sagen, wird's gemacht, wie von der Tochter gewünscht – ach, wie niedlich – noch mehr von den inzwischen viel zu Vielen!
Unzählige solcher und ähnlicher Beispiele flimmern täglich über die Bildschirme – nur noch eine Beispiel: ,,Wildes Wohnzimmer"!
Sollen die Zuschauer hier vielleicht dazu angeregt werden, sich noch vermehrt mit exotischen Wildtieren zu umgeben, während eine Mehrheit noch nicht einmal in der
Lage ist, seinem Hund, der Katze, dem Mehrschwein und der ganzen Vielfalt der ,,normalen" Haustiere, gerecht zu werden?? –
Die meisten Menschen der so genannten ,,westlichen (zivilisierten!) Welt" sind inzwischen derart ,,denaturiert", dass sie auch mit Tieren umgehen, als wären es irgendwelche ,,Gebrauchsartikel"! Wenn es hoch kommt, liest man vielleicht noch die ,,Gebrauchsanleitung", und wenn es dann nicht funktioniert, wie dort beschrieben, muss entweder ,,umprogrammiert", umgetauscht oder einfach weggeworfen werden!
Die wünschen sich Tiere, die einen Schalter haben: ,,Power on/off"! –
Menschen mit einer solchen Einstellung sollten bitte die Finger von allen Lebewesen lassen!
Dann gibt es noch all die ,,mitleidigen" Seelen, die einfach nur helfen möchten (ja, ja: ,,Geben ist seliger denn Nehmen"!)! – Mitleid allein ist jedoch nur wenig hilfreich – Mitleid verstärkt das Leiden – Mitgefühl, Empathie ist gefragt, der sogenannte EQ (emotionaler Quotient!): Nur dann setzt auch das Gehirn mit ein – die Überlegung, ob und wie man wirklich wirksam helfen kann!
Kann ich einem Tier wirklich gerecht werden, angesichts meiner augenblicklichen Lebenssituation – habe ich genügend Kenntnisse über das Tier, das mich gerade interessiert – kann ich ihm auch nur ein einigermaßen ,,artgerechtes" Leben bieten? –
Denn auch wenn man kein Tier aufnehmen kann, gibt es noch genug, womit man sich einbringen könnte!
Ja – und dann gibt es da noch all die vielen, meist ehrenamtlich tätigen Tierschützer.
Am Anfang steht bei den meisten wohl sicher der Wunsch im Vordergrund, mitzuhelfen, das unendliche Leiden zu verringern.
Doch kaum hat man begonnen mit dem ,,Tierschutz", sieht man sich einem Monstrum gegenüber – Hilferufe aus allen Ecken, emotionale Erpressungen und die Feindschaft der ,,Tierschutzkollegen" (Kolleginnen wäre korrekter, denn überall, wo es um ,,Leben" geht, sind Frauen aktiver – Empathie gilt ja als ,,unmännlich"!). –
Was also ist das Erste, was ein ,,Tierschutzneuling" lernen muss: Nein sagen!!
Nein zu den all zu vielen Tieren, um die man sich kümmern soll – nein zu den vielen Tierschutzkolleginnen, die z. T. inzwischen auch nicht anders handeln, als die viel geschmähten ,,Tierhändler" – und nein auch zu all den vielen indiskutablen Interessenten!!
Da muss man schon ein ziemlich dickes Fell haben – auch angesichts der unbestreitbaren Tatsache, dass alles, was man tut, immer nur ,,ein Tropfen auf den heißen Stein" sein wird, solange sich in den Köpfen der Menschen nicht gravierend etwas verändert.
Was also könnte und sollte ein jeder tun, dem Tierschutz wirklich am Herzen liegt??
Gewalt ächten, wo immer sie uns begegnet – genau hinsehen, was auf unserem Globus geschieht!
Kindern klarmachen und vorleben, was Empathie bedeutet und dass Gewalt für niemanden ein zu entschuldigendes Mittel ist, um eigene Interessen durchzusetzen!
Und – da wir uns ja als ,,die Krone der Schöpfung" bezeichnen, sollten wir uns alle schämen, wenn unser so hochgelobter Verstand uns abhandenkommt, wenn wir meinen, irgendwelche Probleme nur mit Gewalt lösen zu können! –
Ein Umdenken ist dringend erforderlich! – Wir müssen wirklich hinsehen, wo es Gewalt gegenüber Schwächeren gibt und klarmachen, dass wir das nicht mehr unwidersprochen hinnehmen wollen!
Wirklich wirksamen Tierschutz betreiben zu können, kann nicht nur darin bestehen, immer wieder die Gequälten vor ihren Peinigern zu retten!
Wir müssen vielmehr darauf hinweisen, dass die Täter erbärmliche Feiglinge sind und dass wir uns verpflichtet fühlen, das nicht mehr einfach nur so hinzunehmen!