1.) Was für eine Mütze möchte ich stricken? Wofür soll die Mütze gut sein? Muß sie einigermaßen vor Regen schützen, vor Kälte? Oder soll sie hauptsächlich
hübsch aussehen? Die Haare nicht drücken? Fest sitzen? Die Antworten auf derartige Fragen führen zu passenden
entwürfen.
Die Mütze, die ich der Tage gestrickt habe sollte
a) passen
b) wintertauglich sein
c) möglichst warm und windabweisend, ein bisschen wasserschützend sein und beim Spaziergang Kopf und
Ohren schützen
d) fest sitzen
e) nicht mehr Material als nötig für den Zweck brauchen, um in die Jackentasche zu passen, wenn ich sie
ausziehe unterm Gehen
f) aus der Wolle machbar sein, der ich beim Weihnachtseinkauf einfach nicht widerstehen konnte.
Ich habe mich also für ein sehr dichtes Muster entschieden, bei dem in der ersten Reihe eine Masche gestrickt
wird, dann zwei Maschen abgehoben werden und der Faden hinten weiter geführt wird. In der zweiten Reihe
werden dann alle Maschen gestrickt. Dazu Nadeln die eher zu dünn waren. Das erschwert das Arbeiten, macht
aber eine sehr dichte Oberfläche.
Vorderseite/außen
Rückseite/innen
2.) Was für eine Wolle? Die Wolle soll Dir gefallen. Das ist finde ich das aller wichtigste.
Wenn sie darüberhinaus noch eine gute Qualität hat, hast Du einfach länger etwas von Deiner Arbeit. Weil man
nicht viel Wolle braucht für so eine einfache Mütze (ich habe ca. 75 g für diese sehr dichte, aber einfache glatt
anliegende Mütze verbraucht) kommt es vielleicht auf den Preis weniger an als auf die Qualität.
Man rechnet etwa 100 - 150 g für eine Mütze im Einkauf je nach Modell (also 2-3 Standard-Knäul).
3.) Die richtigen NadelnMan strickt Mützen im Kreis. Entweder mit einer nicht zu kurzen(damit man genug Bewegungsfreiheit hat zum
Stricken) Rundnadel, oder wie ich mit einem Nadelspiel. Beides geht. Das Nadelspiel ist finde ich in den ersten
Reihen weniger praktisch, wenn man den Anfang aber geschafft hat finde ich dann aber handlicher. Wie gesagt:
es geht beides. Man nimmt was einem besser liegt.
4.) Wie viele Maschen muß ich anschlagen? Maschenprobe MP machen - 10 Maschen (oder 20) anschlagen und nach ein paar cm im gewünschten Muster
etwas gedehnt messen.
Den Kopfumfang KU messen
KU : MP x Maschenzahl der MP = Maschen für die Mütze.
Je dehnbarer die Probe ist, desto mehr muß man die Maschenzahl ggf. nach unten korrigieren weil die fertige
Mütze sonst zu locker wird und rutscht.
Wer aber, wie ich in diesem Fall, ein wenig dehnbares Muster sehr dicht strickt (starke Wolle und eher zu dünne
Nadeln), der braucht tatsächlich in etwa die Maschenzahl, die die etwas gedehnte Maschenprobe ergibt.
Die Zahl der Maschen muß sich teilen lassen durch
a) den Raport des Musters (in meinem Fall waren das 3 Maschen.
b) durch die Anzahl der maschen zwischen den zusammengestrickten Maschen beim Abnehmen zur Spitze hin
(bei mir waren das 6 Maschen).
Ein zu grobes Muster ist bei Mützen weniger praktisch bzw muß die Mütze dann eher mit dünner Wolle und
Nadeln gestrickt werden um genug Maschen für das Muster zu haben.
5.) Maschen anschlagenAm besten eignet sich mMn die Methode, bei der man auf zwei Nadeln die benötigte Anzahl Maschen aufnimmt
(siehe
http://www.youtube.com/watch?v=VqsbZJv5WAw ). Ganz wichtig: Diese Reihe darf nicht zu eng werden
weil sonst die Mütze nicht paßt obwohl alles andere richtig ist! Also eher locker als eng anschlagen.
6.) Die Mütze strickenIch habe also die in meinem Fall 96 Maschen angeschlagen (teilbar durch 3 und 6) und los gestrickt... 18 bis 20 cm
hoch etwa geht es also brav Reihe für Reihe entsprechend dem gewählten Muster nach oben. Keine Angst wenn
es ganz am Anfang so wirkt als würde das viel zu klein. Nach den ersten 5 bis 6 cm kann man dann mal halbwegs
zuverläßig testen, ob das auch wirklich so sitzen wird, wie man es sich wünscht. Maschen verlieren soll man dabei
allerdings eher weniger. Trotzdem war auch ich froh, als nach ein paar cm dann doch eindeutig klar war, daß ich
nicht auftrennen brauche.
Sind die 18 bis 20 cm Höhe erreicht geht es an's Abnehmen zur Spitze hin:
Reihe 1 -> Nach einer jeweils festgelegten Maschenanzahl werden immer die letzten beiden Maschen zusammen
gestrickt bzw beide gestrickt und anschließend die Vorletzte über die Letzte gezogen. Ich habe also in der ersten
Reihe abnehmen die jeweils 5. und 6. Masche auf eine Masche zusammengestrickt.
Reihe 2 und 3 -> 2 Reihen (die bei meinem Muster aus wieder je 2 Reihen bestanden haben) drüber gestrickt.
Reihe 4 -> Masche 4 und 5 zusammenstricken
Reihe 5 -> drüber stricken
Reihe 6 -> Masche 3 und 4 zusammenstricken
Reihe 7 -> drüber stricken
Reihe 8 -> glatt rechts stricken (also nicht mehr im Muster) - Maschen 2 und 3 zusammenstricken.
Reihe 9 -> glatt rechts die Maschen 1 und 2 zusammenstricken
Den Faden abschneiden und durch die Letzte Masche ziehen
-> durch die restlichen Maschen auf den Nadeln (in meinem Fall waren das dann noch 16) einen mehrfach
genommenen
, sehr reißfesten aber nicht zu dicken Faden mit z.B. einer Häkelnadel durch ziehen und den
gut
verknoten.
Dabei das Wollende am besten mit rein knoten, damit es nochmal gut gesichert ist.
7.) Versäubern Anschließend werden noch die losen Fadenenden möglichst unauffällig in das gestrickte rein gezogen und sauber
abgeschnitten - und fertig ist das Mützchen gegen kalte Ohren beim Spaziergang