Ehrlich, mich macht das zunehmend fassungslos, daß sich die Rennindustrie so gar nicht auf rechtlicher Ebene gegen all diese Anschuldigungen wehrt.
Ich will wirklich nicht behaupten, alles wäre perfekt. Einfach weil es das nie und nirgends ist.
Jeden Tag sind in den Nachrichte Meldungen, bei denen man sich fragt, was den Leuten einfällt - Kindsmißbrauch/ Hunde und Kinder, die in Autos am Hitzschlag sterben/ "Familiendramen"/ Einbruchsdiebstahl/ "religiös" oder "politisch" motivierte Terrortaten und und und. Es wäre ja albern anzunehmen, daß ausgerechnet bei den Hunderennen nur und ausschließlich Heilige beteiligt wären.
Aber -
und das wird je länger ich mich mit dem Thema Rennhunden und Hunderennen beschäftige umso deutlicher - die Gegner der Greyhound-Rennen glauben tatsächlich, sich jede Gesetzesverletzung erlauben zu können auf einer vermeintlichen GUTEN Grundlage. Da wird gelogen und betrogen, daß sich die Balken biegen. Diffamiert auf völlig an den Haaren herbeigezogenen angeblichen Tatsachen, die sich bei näherem Hinschauen praktisch durch die Bank als falsch erweisen.
Ich will nicht Greyhound sein in China - da möchte ich aber auch kein Haushund und auch keine Katze und ganz sicher auch kein Fisch sein. Vermutlich möchte ich in China nicht mal Mensch sein müssen.
In Irland dagegen glaube ich, kann man es als Rennhund gut haben. Im UK, in den USA ... vermutlich sogar in Australien. So wie hier bei uns. Da wird es Unterschiede geben - wie bei uns - aber im Wesentlichen ist das, was ich rundum sehen kann nicht falsch.
Dann kommt wieder einer und sagt:
Aaaaber, der Hund läuft Gefahr, sich auf der Rennbahn zu verletzen. Ja, das ist so, der Greyhound IST schnell und stark. Wenn etwas schiefgeht, dann geht es schief. Das tut es aber auf der Wiese im Freilauf ganz genauso. Und sicher auch im Rahmen der full speed gelaufenen Kilometer nicht seltener als auf einer präparierten Sandbahn. Eher öfter, weil ein professioneller Hundemensch in aller Regel nun mal mehr Ahnung hat, als ein normaler Mitbürger mit einem Haushund. Wäre ja auch blöd, wenn es andersherum wäre, der Patient mehr Ahnung häte als der Arzt, der Klient rechtssicherer wäre als der Anwalt etc.
Ich glaube eigentlich, daß es bei all dem, was die europäische Rennindustrie an Regelungen aufgestellt hat in den vergangenen 10 bis 15 Jahren, keine berechtigten Klagen gegen die kommerziellen Hunderennen mehr zu geben braucht
und daß es an der Zeit ist, daß sich auch der Bereich Tierschutz bzw. Tierrechtsaktivismus mal wieder neu ausrichtet an aktuellen Gegebenheiten, Zahlen und Wirklichkeiten.
Da wird von den gleichen Menschen im rumänischen Tierschutz hochgelobt, was hier bei uns als Grund für eine Meldung beim Ordnungsamt gelten und einen Shitstorm der Superlative auslösen würde. Klar, im Tierschutz muß mehr möglich sein, als in einer auf Dauer ausgelegten Tierhaltung - nur muß dann auch vermittelt werden, damit der Tierschutzzustand nicht zum Dauerzustand wird. (Ich denke da z.B. an "ungeeignete" Herdenschutzhunde, die ihr Leben lang in Tierheimzwingern dahin vegetieren, zu stark und zu schlecht zu führen, als daß sie auch nur einem Gassigänger täglich für einen Spaziergang mitgegeben werden könnten. Niemand kann einen Herdenschützer festhalten, wenn der das nicht will!)
Die Greyhounds in der Rennindustrie jedenfalls haben es heutzutage fast durch die Bank wesentlich besser, als der größte Teil der Tierschtzhunde es je wird haben können und zum großen Teil auch besser, als es die meisten Haushunde haben. Die Standards sind echt hoch inzwischen. Wenn das nicht reicht, frag ich mich schon, wer da wem was zu erzählen hätte.