So, ich habe es nicht vergessen und gestern Abend meine Cousine gefragt, wie der Transport nach Amerika ihrer Hündin hin und zurück geklappt hat. Hier die Antwort:
4 Wochen vor Reiseantritt, Frist unbedingt einhalten, ist ein tierärztlicher Gesundheitscheck durchführen zu lassen und auf einem vorgeschriebenen englischsprachigen Formular zu notieren. Aus dem Formular ergeben sich die Einzelheiten! Das Formular ist beim Check-in vorzulegen.
Eigentlich ist bei Rückreise nach Deutschland ein solcher Check nebst Formular nicht mehr nötig, aber es ist möglich, dass sich die Fluggesellschaft in Amerika weigert, den Hund ohne die Untersuchung nebst Formular zu transportieren. Dieser Check ist 10 Tage vor Rückreise durchführen zu lassen.
Geraume Zeit vor Reiseantritt sollte mit dem TA besprochen werden, ob es a) erforderlich ist, dem Hund Beruhigungsmittel zu verabreichen, b) welche und c) ganz wichtig, das Mittel vor Reiseantritt am Hund ausprobieren, um die Wirkung und Verträglichkeit für den Hund zu testen. Denn vor Reiseantritt sind wir noch bei unserem Tier und dem TA und können schnell helfend eingreifen. Bei Komplikationen unterwegs sind wir machtlos. Bei Entscheidung für Beruhigungsmittel das Mittel erst am Ckeck-in verabreichen, denn der Hund muss 2 Stunden vor Flug abgegeben werden. So wird sichergestellt, dass das Mittel auch auf dem ganzen Flug wirkt.
Kein Futter für die Reise in den Käfig geben, denn es darf kein, absolut kein Hundefutter nach Amerika eingeführt werden. Verstösse, auch gut gemeinte und unabsichtliche, werden schwer geahndet.
Wasser nicht in flüssiger Form in den Napf, sondern als Eiswürfel. Damit hat der Hund unterwegs Wasser, wenn er es wirklich braucht, ohne dass es vorher übergeschwappt ist.
Das bedeutet, dass der Hund eine lange Zeit ohne Futter auskommen muss, da er 6 Stunden vor Reiseantritt nicht mehr gefüttert werden soll! Also einige Tage vor der Reise gut füttern, dann ab 1 Tag vor Reise wenig, damit er unterwegs nicht in die Box machen muss.
Der Frachtraum ist klimatisiert. Den Hund sehr früh für den Flug anmelden, es wird nur eine begrenzte Zahl von Tieren mitgenommen. Die Anmeldung des Hundes für den Flug unbedingt verbindlich schriftlich bestätigen lassen. Hierauf speziell für die Rückreise achten. Die Amerikaner können in ihrem eigenen Land gegenüber Touristen sehr unfreundlich sein!
Bei der Fluglinie, die gewählt wird, unbedingt schriftlich fragen, welche Transportbox akzeptiert wird und sich die Auskunft schriftlich geben lassen. Achtung: Wird erst am Flughafen festgestellt, dass es die falsche Box ist, weil die, für die man sich entschieden hat billiger ist, dann wird der Hund nicht mitgenommen. Auch hier gibt es keine Kompromisse.
In Amerika angekommen sollte man sich sofort auf die Suche nach Hundefutter begeben. Unbedingt die Zutaten gründlich studieren. Selbst wenn es sich um die identische Marke handelt, sollte bedacht werden, dass die Amerikaner ihr Hundefutter anders herstellen, da dort wieder andere Vorschriften gelten. ZB ist das Futter sehr häufig mit sehr viel Zucker versetzt, die Zusammensetzung kann sich also deutlich unterscheiden. Und nicht vergessen: Ihr dürft euer Futter aus Deutschland nicht importieren!!!!
Nach der Landung in Amerika geht erst ihr durch die Immigration und dann müsst ihr zurück und den Hund abholen, der durch eine gesonderte Klappe kommt und vorher gescannt/ geröngt wird. Daran denken, er könnte als Transport für Schmuggelware, Drogen oder für ein Attentat missbraucht werden. Die Amerikaner sind sehr gründlich.
Das Leben in Amerika mit Hund ist für uns sehr anders. Dort sind Hunde buchstäblich Haustiere. Sie bleiben im Haus. Keiner dort käme auf die Idee seinen Hund zB in den Urlaub mitzunehmen. Daher sind Hunde überall verboten, also in Geschäften, Restaurants, Kneipen und Hotels. Auch in Nationalparks, da die Bären Hunde fressen. Ehrlich! Das Verbot von Hunden in Nationalparks dient vor allem dem Schutz des Hundeführers. In Begleitung eines Hundes könnten wir uns auch gleich in Honig wälzen und "friss mich" brüllen. Soll in Amerika mit Hund in einem Hotel übernachtet werden, dann muss das besonders gebucht werden und die Buchung sollte man sich verbindlich schriftlich bestätigen lassen. Auch hier gilt, dass die Amerikaner sehr unfreundlich sein können. Es ist auch in der Öffentlichkeit vieles verboten, wobei sich das auf das Betreten von Flächen mit Hund bezieht. Und jeder Bundesstaat hat seine eigenen Regeln! Es sollte sich vorher sehr gut erkundigt werden, was mit Hund erlaubt ist. Auf jeden Fall ist es schwer Spazierwege zu finden.
Ich hoffe, dass ich jetzt einige Infos geben konnte. Bei Fragen bitte melden, eventuell kann ich einen direkten Kontakt zu meiner Cousine vermitteln, wenn die Reise tatsächlich angetreten werden soll. Sie und ihr Mann haben 4 Jahre in Amerika gelebt und gearbeitet und hatten sich dort ein Wohnmobil gekauft, um das große und durchaus großartige Land mit Hund erkunden zu können. Sie kann auch noch Tipps im Umgang mit unfreundlichen Amerikanern geben, die sich am Hund stören.
Joker