Die letzten Wochen war ich sehr beschäftigt und abends völlig erledigt, körperlich und geistig. Der Terrier treibt mich in den Wahnsinn. Er hetzt den Whippet zur Jagd auf durch Ansehen, steif werden, starren, losrennen usw. Der Terrier ist jetzt 9,5 Jahre alt, man sollte meinen ein älterer Hund. Falsch, er führt sich wieder auf wie in der Zeit als er 4-6 Jahre war (daher habe ich so lange mit dem zweiten Hund gewartet). Erstaunlicherweise hat er auch noch erhebliche Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer. Wenn er richtig schön warm ist, dann ist der Whippet völlig platt und ich schleife ihn hinter mir her zum Auto. Bleibt der Whippet an der Leine, dann ist der Terrier ein kleines Lämmchen, bleibt auf dem Weg und ist überhaupt nicht anstrengend. Ist der Terrier an der Leine, dann schickt er den Whippet. Sind beide frei, zB im Wald, dann hetzen sie wie die wilden Wölfe durch das Unterholz. Ja, sie kommen auf Pfiff herbeigeeilt, wenn sie nicht zufällig auf dem Rückweg auf Wild treten. Er regt mich auf. Es gab einige sehr unschöne Situationen, die ich hier nicht schildern möchte. Mittlerweile ist aber klar, sichten die zwei eine Beute und können mir gemeinsam entkommen, dann ist die Beute praktisch schon tot. Jetzt muss ich die Hunde und mich erstmal neu sortieren. Offensichtlich hat der Terrier den jetzt ausgewachsenen Whippet als Kumpel für Blödsinn akzeptiert und genießt es mit ihm zusammen zu sein. Terrier mit mir allein war entweder zu langweilig oder meine Überwachung war zu engmaschig, als dass er sich getraut hätte mir zu entkommen.
Terrier gibt das Kommando vor. Beispiel: Eine Krähe sitzt auf der Wiese. Whippet setzt zum Durchstarten an, blickt kurz zur Seite auf den Terrier, der nicht reagiert, sozusagen mit den Schultern zuckt, Whippet bricht sofort ab. Oder: Der Terrier trabt auf dem Weg, wird leicht schneller, blickt über die Schulter nach hinten zum Whippet und rennt los. Whippet rennt hinterher als gäbe es kein morgen. Zu sehen ist nichts (Gott sei Dank). Der Terrier schlägt einen Bogen und kommt zurück und lässt den Whippet sozusagen irgendwo zurück. Der arme Kerl muss dann die Beine in die Hand nehmen und mich finden. Meine Nerven flattern, weil bedingt durch den milden Winter hier das Wild Mittags viel aktiver ist, die Hasen suchen schon Paarungspartner, das ist sonst ab März der Fall.
Ein Teil des Problems dürfte sein, dass der Terrier wieder mal körperlich nicht ausgelastet ist. So gut ist das Wetter noch nicht, dass ich Fahrrad fahren könnte/möchte.
Über den Rest muss ich noch nachdenken.
Wie lasst Ihr denn Eure Hunde zusammen frei laufen? Könnt Ihr da auch diese Absprachen erkennen oder jagt jeder für sich?
Joker