Ja, ich erziehe meine Hunde. Und ja, ich strafe auch körperlich. Das kann ein Pieken/ Bohren mit dem Zeigefinger an die Schulter oder den Po sein, im Sinne von "ich habe es gesehen, lass es bleiben"; ein Kneifen, wenn die Nacktschnecke trotz Verbot aufgenommen wird; oder bei entsprechendem Anlass ein fester Griff ins Halsband, den Hund heranziehen, darüber beugen und dumpfes Anschnauzen wobei mit Tod und Teufel stimmlich gedroht wird (dann bin ich aber auch wütend und strahle das aus. In dem Moment bin ich echt, keine Schauspielerei). Alle diese Maßnahmen reichen bei meinen Hunden und allen Hunden, die ich je hatte, unabhängig von der Rasse aus.
Und ich strafe immer sofort und ich strafe nie, wenn ich wegen etwas anderem sauer bin oder gestresst. In solchen Fällen ignoriere ich mir missfallendes Verhalten. Daher müssen, wenn ich einen miesen Tag habe, die Hunde immer so lange an der Leine bleiben, bis ich mit "Herz und Hirn" bei ihnen und ihrem Verhalten bin.
Grund: Bin ich während der Spaziergänge voll auf die Hunde konzentriert, dann brauche ich nur sehr selten zu strafen, denn ich kann sehen, was sie vorhaben und sie vorher zu mir pfeifen und für das Kommen belohnen. Und dann gehen wir weiter und Hund hat vergessen, was er in dem Moment als ich pfiff eigentlich vor hatte.
Gleichzeitig spreche ich immer freundlich mit meinen Hunden, säusel ihre Namen, die Namen und das "Hier" sind bei mir stimmlich immer positiv, liebevoll, fröhlich, halt diese "Beklopptenstimme".
Wenn ich strafe, dann ändere ich die Stimme in grob und abgehackt und meine Körperhaltung ist drohend.
Und wenn ich strafe, dann energisch. Ich "haue" auch lieber einmal richtig drauf, weil es wichtig ist, dass bestimmte Sachen sitzen, als 20x und der Hund kapiert nichts. Zum Beispiel zieht Duncan nicht, wenn er angeleint am Rad läuft, weil ich sehr deutlich gemacht habe, dass ich das nicht will, und zwar auch dann nicht, wenn eine Katze oder der Feind vor uns über die Straße wechseln. Auf einen Sturz mit Rad und Hund kann ich dankend verzichten.
Eine Bekannte von mir führt einen anspruchsvollen Hund, mit dem sie schon sehr viele Seminare besuchte. Momentan hat sie bei einem Seminar eine andere Strategie erarbeitet, die ich echt hart zum Ansehen finde. Diese Strategie ist sehr körperlich und erbarmungslos (Beispiel: Hund hängt sich schreiend und nach vorne zerrend in die Leine. Hund wird zurückgerissen an Leine. An Halsfell und Fell an Hinterteil hochgenommen, an die Seite gesetzt, mit Kommando). Das ist für den Halter und die Hunde absolut anstrengend, für den Halter eines entsprechend schweren Hundes auch körperlich anstrengend.
Mein Terrier hat das einige Male miterlebt und war geschockt. Er ist ein sehr weicher Hund.
Allerdings ist zu bedenken, dass die Hunde meiner Bekannten aus dem Tierschutz stammen und schwierig sind. Das lässt sich überhaupt nicht mit meinen Hunden vergleichen. In dieser Form muss und musste ich mich nie durchsetzen. Mein Terrier und mein Whippet wären völlig entgeistert, wenn ich sie so behandeln würde und sie tun auch nichts, was solche Maßnahmen im menschlichen Sinn rechtfertigen würde.
Joker