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Der Galgo Español im Vergleich zum Renn-&Coursing-Greyhound

Begonnen von Oval 5, 23.10.2013, 08h15

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Oval 5

Also, fangen wir mal an.. die Unterschiede zwischen Galgo und Greyhound konkret beim Namen zu nennen.
Das wird ein langer Artikel...





Hunde - speziell "Gebrauchshunde" werden im Hinblick auf einen bestimmten Nutzen gezüchtet, den sie für den Menschen haben sollen (Das "sollen" wird uns später wahrscheinlich noch beschäftigen). Darin unterscheiden wir sie nicht von anderen "Nutztieren". Und auch die Grundvoraussetzungen für die Zucht ähnelt oft der von Nutztieren.


Sowohl Galgos als auch Greyhounds werden aktuell in wirklich großer Zahl als "Gebrauchshunde" gezüchtet und gehalten. Gebrauch und Voraussetzungen dieser beiden kurzhaarigen europäischen Windhundrassen unterscheidet sich allerdings erheblich. Folglich werden Fähigkeiten und Eigenschaften in der Zucht unterschiedlich gewichtet.


Zuchtziele werden aus natürlichen und vom Menschen gemachten Voraussetzungen entwickelt.
Um die Eigenschaften einer Hunderasse zu verstehen ist es deshalb wertvoll, sich die Voraussetzungen genauer anzuschauen, denen die Hunde angepaßt sein sollen. Weil man dadurch erkennen kann, welche Eigenschaften den Zielen förderlich oder hinderlich sind.
Auch in der Beobachtung der Tiere wird auf diesen Hintergrund schneller und eindeutiger erkennbar, was ein Tier tut und ob es eher ein typischer oder untypischer Vertreter seiner Rasse ist.


Stellen wir also die Voraussetzungen von Renn-Greyhound und Galgo Español zum Vergleich nebeneinander:

* Klima
    Galgo: kontinental extrem heiß/kalt. Eher trocken
    Greyhound: maritim, ausgeglichen mild. Eher feucht

* Besitzer
    Galgo: Vorwiegend eher arme Landbevölkerung - Zubrot aber auch Hobby
    Greyhound: quer durch die Schichten - Hobby oder Broterwerb

* Verwendung
    Galgo: ein anspruchsloser Jagdgebrauchshund - hart im Nehmen, billig im Unterhalt.
    Greyhound: Rennhund für Wetten (auch beim Coursing). Hobby oder Broterwerb.
(historisch waren beide Rassen einmal der Oberschicht als Jagdhunde vorbehalten gewesen - das ist aber wirklich lange her und hier nicht das Thema.)

* Windhund
    Galgo wie Greyhound gehören zu den Sichtjägern. D.h. bereits minimale, optisch wahrnehmbare bewegte Reize lösen schnell eine Reaktion aus.     
   
* Gesellschaftlicher Stellenwert
    Galgo: Der Hund wird als reines Mittel zum Zweck gehalten und gezüchtet. Der Zweck selber ist gesellschaftlich weit verbreitet und auch anerkannt. Der Hund hingegen nur, wenn er wirklich gut ist. Es gibt Hochzucht auch beim Galgo, die weit verbreitete Zucht für den Hausgebrauch ohne Stammbaum und auf oft sehr niedrigem Niveau könnte trotz einer großen Galgo-Population den reinrassigen Galgo Español möglicherweise die Existenz kosten.
   
    Greyhound: Ehemals den gehobenen Schichten als Jagdbegleithund vorbehalten, ist der Greyhound heute als Rennhund quer durch die gesellschaftlichen Schichten verbreitet und entsprechend vielschichtig ist auch das Ansehen und der Umgang mit den Tieren. Er wird weltweit als reinrassig in einer sehr großen Population gezüchtet. Die Rennen sind gesellschaftlich anerkannt, die Rennindustrie weit verbreitet und auch staatlich/teil-staatlich organisiert und reglementiert.
Widerstand gibt es vorwiegend von Tierschützern; den dafür weltweit.
Das Ansehen des einzelnen Tieres ist ganz wesentlich abhängig von der gesellschaftlichen Herkunft des Besitzers (Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel!). Ganz grundsätzlich hat aber auch der Greyhound mit dem Stigma zu kämpfen als "Nutztier" betrachtet zu werden.
Ähnlich wie bei unseren Rennpferden reicht hier der Umgang von ganz hervorragend bis ganz schrecklich, oft aber nicht nur abhängig vom gesellschaftlichen Stand des Besitzers.
Finanziell unrentable Greyhounds werden in den meisten Kennels entweder abgegeben oder nach wie vor getötet. Grausamkeiten finden sich in der Regel dort, wo die Tiere nichts mehr wert sind und Besitzern ein ideeller Wert des Greyhounds fremd ist. 

Eine emotionale Bindung ist in weiten Teilen bei beiden Rassen auf die Erfolge, die sie ihren Besitzern einbringen, beschränkt. Ein Phänomen, das nicht nur bei Hunden und leider auch in Deutschland bei Nutztieren häufig beobachtet werden kann.
Die weithin bekannt gewordenen absichtlichen Quälereien, denen Galgos in Spanien oft ausgesetzt sind, auch um sich ihrer zu entledigen, beschränkt sich bei den Greyhounds allerdings bis auf einzelne Ausnahmen darauf, daß Tiere ausgesetzt werden oder nicht genug gefüttert werden. Tötungs-Methoden, die den Hund extra quälen sollen aus z.B. verletztem Stolz, sind für den Greyhound eher nicht zu erwarten. Manche Halter entledigen sich aber ganz sicher auch heute noch völlig selbstverständlich von "überflüssig" gewordene Greys, die sich nicht noch zu Geld machen lassen ohne mit der Wimper zu zucken. Der Hund geht in den Pound oder zum Tierarzt für eine Spritze, man erschießt ihn.. so in der Art.
Diesbezüglich sind die Traditionen der jeweiligen Nationen sehr unterschiedlich.



Aus all diesen unterschiedlichen Voraussetzungen ergeben sich unterschiedlichen Ansprüche und aus diesen Ansprüchen resultiert dann die Bewertung von Eigenschaften und ein konkretes Zuchtziel.
Das kann - muß aber nicht - mit dem Standard der Rasse übereinstimmen.





Ansprüche, denen die Tiere gerecht werden "müssen"


Fell und Temperaturen

Den spanischen Gegebenheiten entsprechend braucht der Galgo wenig bis keine Unterwolle, muß aber an hohe Temperaturen durchaus anpassungsfähig sein wie wir das hier von unseren Hunden gewohnt sind. Gegen Kälte braucht er daher (bei uns) oft einen Mantel.

Der Greyhound ist unter den völlig anderen klimatischen Bedingungen in Irland auf Geschwindigkeit selektiert worden. Eine besonders große Hitze-Toleranz war dafür nie nötig. Dafür ein Fell, das mit den häufigen Schauern auf den Inseln kompatibel ist. Der Greyhound hat daher eine ggf. auch sehr dichte Unterwolle, die aber bei den aktiven Rennhunden (wie bei unseren Pferden) im Winter durch beheizte Räume und Fellpflege auf eine Mindestmaß reduziert wird, um ein Überhitzen der Hunde im Rennen zu verhindern. 



Unterbringung

    Der Galgo lebt in der Regel bei seinem Züchter/Besitzer, der mit ihm selber zur Jagd geht oder ihn abgibt für diesen Zweck. Eine Unterbringung in professionellen Kennels dürfte die Ausnahme darstellen. Es gibt allerdings wenig professionell anmutende Unterbringungen auf dem Land außerhalb der Städte, wo in/an alten Gebäuden die Jagdhunde von Städtern unter der Woche oft mehr schlecht als Recht versorgt ihr Dasein fristen. Anspruchsvoll darf der Galgo nicht sein.. 

    Der Greyhound verbringt in weiten Teilen sein Leben nicht mit dem Besitzer, sondern bei professionellen Züchtern, in Aufzucht-Kennels, beim Trainer und zuletzt vielleicht bei einer Vermittlungsorganisation, bevor er möglicherweise eine zweite Chance als Haushund bekommt. Umzüge soll der Renn-Grey ohne große Folgen einfach mit machen. 
Ausnahmen bilden die Greyhounds, deren Besitzer selber im Renngeschehen als Trainer ihr Geld verdienen,
und jene, die auf unabhängigen Bahnen laufen oder zum Wildern gehalten werden. Letztere leben meist beim Besitzer. Das reicht dann von einem Abteil in der Garage/einem Schuppen bis zum Wohnungshund.



Arbeitsleistung

Die sehr unterschiedliche Verwendung vom Galgo als Hasenjäger im Gelände und den Greyhound als Rennhund in der Konkurrenz um 10tel Sekunden hinter einer künstlichen Beute fordern unterschiedliche Qualitäten.
         
   Die Jagd auf Hasen verlangt vom Galgo eine gewisse Härte im Gelände bei der doch ordentlichen Geschwindigkeit und ein Durchhaltevermögen von etwa 2 km. Eine tatsächliche Distanz oder Geschwindigkeit des einzelnen Hundes ist nicht vorherseh- oder meßbar. Das Geschick und die Fähigkeiten des Hasen und der Hunde wird letztlich darüber entscheiden, wie lange die Jagd dauert und über welche Distanz sie geht.
Bei der Hatz darf der Galgo die Beute nicht aus den Augen verlieren und muß sie ggf. auch wieder finden. Zudem erwartet man eine Zusammenarbeit der Hunde, die in der Reinzucht auch in speziellen Veranstaltungen, vergleichbar reguliert den Irischen Coursings, aber im offenen Gelände auf aufgescheuchte Hasen, als Zuchtselektion veranstaltet werden.
Gleichzeitig muß der Galgo aber preiswert bleiben im Unterhalt, damit sich das auch lohnt mit der Hasenjagd. Die Jagd soll dem Menschen dienen, nicht dem Erhalt des Hundes (muß man dazu sagen, daß es auch in Spanien Galgueros gibt, die das letzte Hemd für ihre Hunde gäben? naja.. eh klar, hoffe ich.)


     Eine Rennbahn hat hingegen eine festgelegte Distanz. Man kann den Greyhound entsprechend seiner Fähigkeiten für kürzere oder längere Rennen melden. Der Renn-Greyhound ist also rein auf höchste Geschwindigkeit und Konkurrenz, und im Rahmen dessen auch auf eine entsprechende Taktik - bei den Coursing-Linien auch ein wenig auf Zusammenarbeit - gezüchtet worden.
Die Beute ist immer gut zu sehen (auch im Coursing) und man erwartet von Greyhound nicht, daß er sie suchen geht - ganz im Gegenteil.
Wendig zu sein ist eine nette Zugabe im Coursing, in erster Linie ist aber auch hier die Geschwindigkeit des Hundes gefragt. Zielgerichtet muß er seine Beute verfolgen ohne sich durch irgendetwas abbringen zu lassen. Mitdenken ist weniger gefordert (wobei das auch auf der Bahn durchaus von Vorteil sein kann...), eine Zielstrebigkeit ohne Rücksicht auf Verlußte hingegen sehr geschätzt.
(Dazu soll man vielleicht wissen, daß diese Eigenschaft eine zutiefst Irische ist, die auch im Krieg Republik gegen Nord immer wieder deutlich zu Tage getreten ist. Taktik ist gut, Mut ggf. bis zur Selbstzerstörung unabdingbar.)
Nachdem die Gewinne bei Rennen aus den Wetteinnahmen generiert werden, ist eine übermäßige Anspruchslosigkeit nicht notwendig. Solange zusätzlicher Aufwand und Investitionen in Versorgung und Unterbringung die Leistung des Greys entsprechend steigern, daß sich der Besitzer dadurch auch höhere Einnahmen erhoffen (Betonung liegt auf hoffen) kann, werden solche Investitionen durchaus in Kauf genommen (fast weltweit - nicht nur im Ursprungsland der Rasse)   



Die Konsequenzen für Verhalten und Körperbau - Eigenschaften in der Gegenüberstellung von Galgo und Greyhound

körperliche Unterschiede

Der Galgo Español hat also keine Unterwolle (sofern er nicht gekreuzt wurde mit einem Greyhound z.B. zum Galgo Inglese wird..), ist allgemein etwas leichter, mit einer flacheren Muskulatur und hat eine längeren Schwanz mit dem typischen Seitwärts-Knick im unteren etwa Viertel, was der Wendigkeit zugute kommt. Die Pfoten sind etwas größer als beim Greyhound und kombiniert mit dem geringeren Gewicht und der leicht geringeren Geschwindigkeit ergibt sich eine an das freie, trocken-harte Gelände angepaßte Stabilität gegenüber Verletzungen. Der Stop des Kopfes ist weniger ausgeprägt, der Hund in der ganzen Erscheinung graziler und eine Spur orientalischer.
   

Der Renn-Greyhound wirkt im Vergleich durch seine sehr starke Muskulatur, dem fülliger behaarten, etwas kürzeren Schwanz, der Unterwolle und einem allgemein etwas kompakteren Körperbau, massiver. Die Stärke, die der Grey für die Geschwindigkeit braucht, zieht er aus dem Plus an Muskelmasse, weshalb der Greyhound grundsätzlich etwas größer und schwerer gezüchtet wird. Da Wendigkeit für die Verwendung im Rennen nicht so erforderlich ist wie im Gelände hinter dem Hasen und der Untergrund präpariert wird, kann der Grey die höheren Geschwindigkeiten bei einem höheren Gewicht und kleineren Pfoten meistern ohne Schaden zu nehmen (ordentliche Versorgung und Training vorausgesetzt). Im Freilauf ist hier aber bitte größte Sorgfalt bei der Wahl des Geländes gefragt auch bezüglich der Härte des Bodens! Die Belastung ist auf der Bahn schon sehr hoch, ohne entsprechend gut präparierte Bahnen, beweisen auch Verletzungsstatistiken, gehen Höchstgeschwindigkeiten entsprechend häufig für den Hund schlecht bis sehr schlecht aus.




Verhalten     

Das Verhalten der Galgos ähnelt ein wenig Rudel-orientierten Jagdhunden mit einer Präferenz für bewegte Reize. Besonders Galgos, die tatsächlich bereits zur Jagd eingesetzt waren, haben aber neben dem immer wachsamen Auge durchaus auch Tendenzen mögliche Verstecke von Beutetieren im Gelände zu erkennen und dort auch gerne mal zu "testen". Entsprechend seiner Zuchtwahl ist der Galgo im Gelände in seinem Element. Ein flüchtender Hase oder Kaninchen wird nicht nur seine Aufmerksamkeit erregen, sondern auch durchaus potentiell Beute. Der Spaziergang hat beim Galgo immer den Charakter einer Jagd; sind Galgos zu viel sich selber überlassen, suchen sie meiner Erfahrung nach früher oder später aktiv nach jagdbarer Beute. Notfalls darf die auch mal ein anderer Hund geben.
Gemeinsam zu mehreren toben Galgos viel, gerne und mit engen Wendungen und großen Sprüngen. So ausgelastet sind sie zu Hause dann meist recht ruhig und ausgeglichen, im Vergleich zum Greyhound aber etwas  umtriebiger.   


Der Greyhound ist im Gegensatz zu seinem spanischen Kollegen darauf bedacht grundsätzlich unnötige Bewegungen zu vermeiden.
Ich habe wenige Tiere gesehen die so sehr den Eindruck einer Schlaftablette vermitteln, um dann blitzschnell ein Ziel zu erreichen bevor man selber realisiert, was da überhaupt vor sich geht. Eine Ankündigung gibt es vor dem Start selbstredend - die ist aber oft so kurz, daß sie innerhalb unserer Schrecksekunde bereits Vergangenheit ist und der Hund sein Ziel verfolgt - oder auch schon erreicht hat. Normal wirft man einen Ball, damit ein Hund hinterher rennt - blöd nur, wenn der den Ball bereits aus der Hand geholt hat während man noch nachdenkt, ob man ihn werfen möchte... DAS ist Greyhound. Und bei vielen eben ohne das hibbelig aufgeregte Tanzen in der Erwartung, das wir sonst von Hunden gewohnt sind. Eher eine angespannte Startposition, die ohne Verzögerung die ganze Kraft sofort zur Verfügung stellt.     
Der kürzeste und schnellsten Weg zum Ziel im Leben.
Dafür lassen sie sich ungefähr überhaupt gar nicht mehr aus dem Konzept bringen, wenn sie einmal ein Ziel haben. Auch nicht wie oben schon angesprochen von den eigenen Grenzen.
Was bitte nicht heißt, daß sie ihrem Menschen nicht entgegen kämen - ganz im Gegenteil scheinen Greyhounds extrem viel Motivation aus positiven Reaktionen ihren Halter zu gewinnen.
Die Konkurrenzsituation für die sie gezüchtet werden legt wenig bis keinen Wert auf gemeinsame Jagd-Strategien. Greys arbeiten "auf eigene Rechnung", schließen sich weniger schnell zu Gruppen zusammen. Wenn sie gemeinsam eine Beute verfolgen dann hat das meistens eher etwas von jeder gegen jeden oder auch einfach Spiel. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Windhund-Rassen scheint ihnen vergleichsweise gleichgültig zu sein, ob die Beute lebt oder eine Attrappe ist - die bewegte Beute zu verfolgen scheint wichtiger als Beute zu machen.
Eine aktive Suche nach jagdbaren Opfern ist entsprechend auch wirklich selten, aufmerksam sind sie aber und wenn sich etwas bewegt sehen sie es schnell und verfolgen das auch ohne zögern. Unterschiede zwischen Coursing- und Rennbahn-Linien werden hier aber sichtbar.   


       
Haltungs-Ansprüche

Galgo Español
Eine Hatz über ~ 2 km sollte einem gesunden, täglich auch im Freilauf ordentlich bewegtem Galgo keine übermäßige Anstrengung sein. Abgesehen von möglichen "Altlasten" aufgrund von schlechten Erlebnissen im Vorleben ist in der Haltung des Galgo hauptsächlich der Jagdtrieb zu beachten und eine gelegentlich merkliche Tendenz, gemeinsam ein Opfer auf's Korn zu nehmen. Das kann dann gerne auch ein anderer Hund sein, der im Spiel dann deutlich bedrängt wird. Ob und inwieweit man eine gezielte Auslastung dieser gemeinsamen Jagd ohne Nebenwirkungen realisieren kann bin ich überfragt. Es wäre aber mein Versuch mit den "Mobbing"-Tendenzen umzugehen, hätte ich einen Galgo. Denn Anlagen liegen nie zu lange brach; die Hunde suchen sich eben ein Ventil und das ist oft nicht in unserem Sinne (siehe z.B. der Border Collie, der mangels rassegerechter Beschäftigung die Kinder zu Hause "hütet"..)
Ein etwas geringerer Eiweißgehalt im Futter ist für den Galgo durchaus angebracht, da die Rasse über lange Zeit sehr karg ernährt gezüchtet worden ist und sich entsprechend in der Verwertung entwickelt hat. (Was nicht heißt, daß man Galgos mit Semmeln ernähren soll!)

Renn-Greyhound
Die große Muskelmasse des Greyhound führt, gepaart mit dem großen Energieumsatz, bei den außerordentlich hohen Geschwindigkeiten bereits nach vergleichsweise kurzen Distanzen von einem halben Kilometer zu einem starken Anstieg der Körpertemperatur, die rund 20 Minuten Ruhephase erfordert, um wieder auf Normaltemperatur abzusinken. Gleichzeitig ist die Energiegewinnung der Muskulatur in den ersten Sekunden nach dem Start und dann wieder ab einem bestimmten Grad der Belastung nur anaerob möglich, wodurch sich eine Übersäuerung des Muskels ergeben kann (Greyhound-Sperre), die sehr schnell, aber auch über einen längeren Zeitraum zum Tod des Hundes führen kann. Es ist also peinlichst darauf zu achten, die Belastungen auch im Freilauf im Auge zu behalten; ggf mal für eine Pause zu sorgen um die Körper-Temperatur nicht zu hoch ansteigen zu lassen und eine Jagd im freien Gelände auf jeden Fall durch vorausschauende Absicherung zu verhindern. Denn abgesehen davon, daß es sowieso verboten ist zu wildern, wird eine Hatz auf ein Wildtier mit großer Wahrscheinlichkeit eben nicht schnell genug zu Ende sein und der Hund, selbst wenn er seine Beute schlagen sollte, trotzdem mit dem Leben, meist aber zumindest seiner Gesundheit, bezahlen.
Eine Reduktion von Eiweiß im Futter von Greyhounds stehe ich extrem kritisch gegenüber, da ein wirklich erheblicher Anteil des Grey-Körpers aus Muskulatur besteht und eine ordentliche Ernährung des Muskels ohne ausreichend Eiweiß immer halbherzig bleibt.   



Ich bin sicher, daß ich heute nicht mehr als einen Anfang machen konnte; da werden sicher noch so einige Aspekte nachträglich auftauchen. Gerne in der Diskussion...  aber für's erste sollte das genug sein  :-)
Ich habe das wie angekündigt nun noch einmal überarbeitet mit kleinen Änderungen und hoffe natürlich auf eine Diskussion hier zum Thema. Das sind meine Gedanken zu diesen beiden Hunderassen und man kann nie sicher sein, tatsächlich alles richtig zu beurteilen.



KimC

Danke, das ist doch ein sehr guter Ansatz m den Unterschied er Rassen zu verstehen.
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