Man bekommt ja allenthalben erzählt, Halsbänder wäre so schrecklich und Geschirre so gut.
Hier mal die Stimme eines Tierarztes dazu, der von der rein gesundheitlichen Seite her an
das Thema herangeht:
Zitat von: Ralph Rückert, Tierarzt, 24.10.2013Die ewige Frage: Halsband oder Geschirr?
Banale Fragestellung? Mitnichten! Das Problem spaltet buchstäblich die Hundewelt, wie
sich in den einschlägigen Diskussionsforen schnell feststellen lässt. Für die Befürworter
des Geschirrs scheint ein am Halsband geführter Hund oft ein Opfer von anzeigepflichtiger
Tierquälerei zu sein, während die Mehrheit der Halsbandnutzer die Geschirrfraktion für..
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Ich muß dem nicht so sehr viel hinzufügen, weil ich seit 30 Jahren meine Hunde am Halsband
führe und sie trotzdem keine Probleme haben mit der Wirbelsäule, dem Kehlkopf etc.
Das einzige, was man bei ziehenden Hunden wirklich vermeiden sollte, sind Halsbänder die
nicht glatt am Hals anliegen, sondern sich zusammenziehen und dann bei plötzlichen Starts
erst den Schwung zulassen, um ihn dann abrupt auszubremsen.
Gleiches gilt für die Leine.
Auch die soll nicht ewig lang und locker sein bei Hunden, die ziehen - einfach weil sie
irgendwann dann doch zu Ende ist und dann ruckt es plötzlich mit der ganzen Wucht des
ausgebremsten Schwungs. Das ist nicht gut.. eh klar. Besser den Hund an der Leine dann
kürzer nehmen und dafür mehr Bewegung in gesicherter Umgebung im Freilauf.
.. aber ..
Der ausgemusterte Greyhound gehört selten zu den ziehenden Hunden, hat eine
meist sehr
starke Nacken- und Halsmuskulatur, die ziemlich viel weg steckt, und muß für den Freilauf
bitte vorher lange genug gelernt haben, wo er welche Gefahren erwarten muß, wie er sie
vermeiden kann, und seine Muskulatur entsprechend den neuen Anforderungen umgestaltet
haben.
Da ist eine längere, feste Leine von ~ 5 Metern für die ersten Monate - evtl. auch Jahre - die
mMn beste Wahl im Sinne der Gesundheit des Hundes. Soviel zu dieser echten Besonderheit
bei den ExRacern.
Weiter sei bemerkt, daß ein Hund nicht lernt, wenn die Rückmeldung zu verzögert kommt.
D.h. ein schlichtes, unnachgiebiges Halsband und eine entsprechende Leine sind für den
Hausgebrauch der erste Schritt zu einem an der Leine ordentlich gehenden Hund. Egal
welcher Rasse der angehört
Und auch das sage ich hier noch einmal:
Das Halsband über den Kopf abstreifen bringt dem Hund bei, daß er rückwärts aus dem
Halsband raus kommt. Hunde sind nicht doof. Die lernen das in 2 bis drei Wiederholungen
und wissen es dann leider auch in den Momenten, in denen wir lieber hätten, daß sie es nicht
wissen: Sturm, Gewitter, Sylvester, angreifender Hund....... die Liste kann beliebig erweitert
werden..
Fragen speziell zum Greyhound sind hier ausdrücklich willkommen - also keine falsche Scheu
bitte - ich versuche im Sinne der Hunde zu beantworten was immer ich kann