Wieso man Tierschutz in den USA nicht so ohne Weiteres vergleichen kann mit dem Tierschutz in Deutschland.Für alle, die glauben, man könne doch eine führende Nation der westlichen Welt durchaus gleich setzen im Wesentlichen mit einer anderen - hier der Link zu einem Blog, der die Realitäten in Amerikanischen animal shelters (das entspricht in etwa unseren Tierheimen) darstellt und zeigt wie unglaublich schwer es ist, in Amerika durchzusetzen, was bei uns seit vielen Jahrzehnten Usus ist:
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Kein gesundes Tier einzuschläfern!
Die Probleme, die man in Amerika im Tierschutz zu bewältigen hat sind so extrem anders als die, die sich uns hier stellen, daß man sehr genau hin schauen muß, was man im Bezug auf Tierschutzarbeit aus Amerika übernehmen kann und was eben einfach für dort richtig sein mag, für hier aber eben nicht paßt.
Wo es um Greyhonds geht - um Rennhunde, ExRacer, racing dogs - kommt sehr viel Tierschutzgedankengut aus Amerika. Das ist verständlich wenn man weiß, daß in den USA jährlich grob die gleiche Anzahl Rennhunde gezüchtet wird wie in Australien und jeweils deutlich mehr als im gesamten Europa. Ändert aber nichts an der Tatsache, daß Tierschutzarbeit hier auf ganz anderen Voraussetzungen aufbauen kann, als in den USA.
Nicht daß Europa eine Insel der Seligen wäre - das sicher nicht - aber vom deutschsprachigen Standpunkt aus betrachtet ist der Umgang mit Haustieren und der dazugehörige Tierschutz in Amerika ähnlich unfaßbar, wie wir die Bedingungen in Spanien, Rumänien oder auch den Umgang mit Rennhunden in Irland erleben. Auch wenn - das soll hier klar gesagt sein - die Bedingungen in jedem der genannten Länder wieder unterschiedlich ist, und auch zu den USA unterschiedlich.
Worum es mir geht: Man muß begreifen, daß nur weil die Kommunikation mittels Internet und Englisch als Überwindung der Sprachbarriere einfach und effektiv ist, dies die Unterschiede in den einzelnen Ländern nicht beseitigt sondern maximal kaschiert. Und je weniger auffallend sie eben deshalb werden, desto leichter glaubt man, eine Argumentation unbesehen für hier übernehmen zu können. In Wirklichkeit aber sind die Unterschiede immens und Lösungen immer nur für eine präzise Situation passend sinnvoll umsetzbar.
Wer sich für Tierschutz - und speziell für den Schutz der Rennhunde tatsächlich interessiert ist also gut beraten, wenn er differenziert betrachtet und sich vor allem auch präzise mit den Zusammenhängen zwischen Argumentationen und den zugrunde liegenden Voraussetzungen intensiv beschäftigt.
Eine generelle Ablehnung der Gedanken aus diesem oder jenem Land ist dabei genauso absurd, wie der blinde Glaube an alles, was von X oder Y kommt.
Für einen handfesten Einblick in die Situation in Amerika möchte ich den Interessierten hier also den
Blog von Nathan J. Winograd wärmstens ans Herz legen mit der Bitte, sich während der Lektüre immer mal wieder genau zu überlegen, ob dies oder jenes hier genauso oder auch ganz anders ist.
Die daraus hervorgehenden Einsichten könnten uns hier in der Diskussion weiter helfen, wenn es darum geht, zu erkennen wo wir aus welchen Gründen oft so unterschiedliche Ansichten haben auch im Bezug auf den Schutz von Renngreys. Und genau damit können wir die Voraussetzungen schaffen für innerhalb Europas gangbare und vernünftige Lösungen.