Viele Tierschützer brauchen offenbar ein "Feindbild" (das scheint leider überall dort nötig zu sein, wo Fanatiker am Werk sind!) - und sie haben es gefunden: Die Züchter! - Dazu ein Artikel von mir:
Sehen Sie die Realität nicht mehr, weil Sie die Welt durch die Brille von Vorurteilen anschauen??
Oder ist es vielleicht doch möglich, Tierschutz ohne Vorurteile, Klischees und Schubladendenken zu betreiben?
Mein ganzes Leben hat mit Tieren stattgefunden – erst waren es die so genannten ,,Gebrauchshunde" meiner Kindheit, dann entschied ich mich bewusst für Katzen, weil die ständige ,,Dienstbereitschaft" dieser Hunde einfach nicht zu mir passte. Nach einigen Jahren mit meinen geliebten Stubentigern kam das Aus – ich hatte ein lebensbedrohliches Asthma entwickelt. Seit gut 30 Jahren sind nun Windhunde meine ständigen Begleiter.
Ich war Rennleiter in einem Coursing-Verein und züchtete sehr engagiert Afghanische Windhunde. –
Tierschutz fand dabei natürlich auch statt, indem wir dafür sorgten, dass ,,unsere DWZRV-Windhunde" ein möglichst artgerechtes Leben führen konnten.
Wobei ich jetzt in der Rückschau meine, dass dem ,,Tierschutz" auch in den Rassehunde-Verbänden mehr Raum gegeben werden sollte. – Allerdings gibt es da wieder Schwierigkeiten mit so manchen Tierschützern, die ja Züchter und Liebhaber von Rassehunden zum Feindbild erkoren haben!
Natürlich nahm ich auch die von mir sehr bewunderten Menschen wahr, die ihr ganzes Leben dem Tierschutz gewidmet hatten - schliesslich war ich regelmäßige ,,Konsumentin" von ,,Herrchen gesucht"! –
Meine ersten direkten Kontakte zu solchen Tierschützern steigerten meine Bewunderung noch – rund um die Uhr im Einsatz für Tiere und im Dauerkampf mit ignoranten und unverschämten Menschen – wer kann DAS auf Dauer aushalten? -
Meine letzten Afghanen hatten mich verlassen (Freunde leben nie lange genug!), als ich – natürlich bei ,,Herrchen gesucht" vom Schicksal der Galgos in Spanien hörte. –
Bald darauf zog die erste Galga bei mir ein – und nun ging es erst richtig los! – Schon vorher hatte ich mich oft gewundert, wie viele dieser Tierschützer zwar unermüdlich für Tiere arbeiten – allerdings oft ohne die geringsten Kenntnisse über die Tiere die sie da betreuten und vermittelten!!
Und nun erfuhr ich auch noch, dass ich regelrecht ,,Glück" gehabt hatte, dass man mir einen Windhund aus Spanien überlassen hatte (inzwischen waren es Drei!), weil ich ,,Windhundkennerin" war (und bin!). Das ist bei vielen Tierschützern, die Windhunde aus dem Ausland holen, nämlich ausgesprochen verpönt!!(??) –
Manche dieser Tierschützer fürchten nämlich, ,,Windhundkenner" könnten ihren in Spanien so geschundenen Windhund ,,zwingen", auf deutschen Rennbahnen zu laufen!! –
Sie vertreten die Ansicht, dass sind alles ,,arme Socken" und die benötigen lediglich unser Mitleid und einen Platz auf dem Sofa! –
Wozu dann noch auf rassetypische und individuelle Eigenschaften eingehen – Verkauf der Hunde ,,ab Wagen" und ,,Tschüs"! – Ja – so etwas gibt es tatsächlich! –
Leider geschieht in der Folge dessen dann noch, dass sich genau die ,,falschen" Menschen (aus schlichter Barmherzigkeit!) angesprochen fühlen, um einen Windhund aufzunehmen – da laufen die Hunde in den ersten Tagen beim neuen Besitzer davon (entweder, weil sie etwas erschreckt hat oder weil sie Wild hetzen!), mit all den möglichen, schrecklichen Folgen – dann ist Hilf- und Ratlosigkeit angesagt – oder aber:
Dieser Hund muss sofort wieder weg!
Berechtigt uns das jedoch zu behaupten, alle Tierschützer (vor allem die, die Hunde aus dem Ausland holen!) wären ,,Hundehändler"??
Andererseits sind Adoptanten in spe oftmals empört und genervt, wenn sie von verantwortungsvollen Tierschützern aufgefordert werden, auch noch alles zu lesen, was man als künftiger Windhundbesitzer wissen sollte und was sehr umfangreich auf dieser HP ( das war
www.windhunde-sind-jagdhunde.de – inwischen eingestellt!) nachzulesen ist!
,,Ich habe Erfahrung mit Hunden!" ist so ein Argument, wobei mir jedes Mal die Haare zu Berge stehen (Vorurteil?? – Nein – in diesem Fall: Erfahrung!), weil ich genau weiss, ab jetzt sind die Ohren auf Durchzug gestellt, diese Leute machen einfach zu: "Was kann die mir schon erzählen – ich weiss doch Alles!"
Lieber überhaupt keine ,,Hundeerfahrung" – weil man davon eben nicht alles auf den ,,Windhund" übertragen kann. Dabei gibt es sicher eine große Anzahl von Menschen, die ,,Windhund-Menschen" sind und es nur noch nicht wissen. Die verschlingen erst einmal alles, was es zum Thema ,,Windhund" zu erfahren gibt, und beschließen dann: Es muss ein Windhund sein!
Alle Spanier sind Tierquäler = siehe Stierkampf und der Umgang von spanischen Jägern mit ihren Windhunden! –
Wie müssen sich spanische Tierschützer dabei fühlen, wenn wir ein ganzes Volk verunglimpfen (sind etwa alle Deutschen ,,Nazis"?) – was sollen all die spanischen Jäger denken, die angemessen und verantwortungsbewusst mit ihrem ,,Arbeitstier Windhund" umgehen, wenn sie permanent von ,,Tierschützern" in einen Topf geworfen werden, mit solchen bestialischen Monstern, die Jagd auf ihre eigenen Hunde machen und bei der ,,Entsorgung" derselben eine perverse Fantasie offenbaren!? –
Ja – aaaaaaber – alle Jäger sind Schlächter – egal, ob in Spanien oder sonst wo – ist das wirklich so??
Sind etwa alle Tierschützer Vegetarier?? – Werden für sie keine Tiere getötet??
Wobei mir eine Jagd mit Windhunden als weit natürlicher erscheint (die so genannten ,,Nahrungsketten" sind ein Naturgesetz!), als die Jagd mit Schusswaffen, weil dabei das gehetzte Wild immer auch die Chance hat, zu entkommen (Survival of the fittest!).
Tierärzte, die sich bemüßigt fühlen, gegen den Import von Hunden aus dem Ausland Front zu machen, versetzen unkundige ,,Patienten" in Panik vor angeblich ansteckenden ,,Mittelmeerkrankheiten"! - usw., usw. ......................
Sicher könnte man die Aufzählung solcher Vorurteile noch beliebig verlängern – eines aber haben alle
gemeinsam:
Sie basieren auf Unkenntnis und ,,Denkfaulheit" – manche Menschen scheinen zu glauben, ,,das Denken" wäre eine Ressource, die sich, bei zu häufigem Gebrauch, verbraucht!
Nie war es so einfach, wie heute, sich über das Internet umfassende Kenntnisse zu jedem beliebigen Thema zu verschaffen – und noch eins wäre sehr wichtig: Der Gebrauch des ,,gesunden Menschenverstandes"!!
Monika Giese, November 2008