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Skalven in Europa im 21. Jahrhundert - leider noch immer Teil der Wirklichkeit

Begonnen von Oval 5, 30.09.2012, 22h10

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Oval 5

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Modern Slavery - Czech Republic

Rumänische Spargelstecher in Czechien, ohne Paß, nicht bezahlt, geschlagen und bedroht
Vor ein paar Tagen wurde diese Recherche von journeymanpictures ins Netz gestellt.

http://www.youtube.com/watch?v=




Eine ganz ähnliche Recherche gab es im Vergangenen Jahr aus England, wo Obdachlose zur
Arbeit gezwungen worden waren und mit Gewalt und materiellen Zwängen daran gehindert
worden waren, sich zur Wehr zu setzen gegen die Ausbeutung. 
Ich muß das raus suchen hier bei mir und einstellen - Es gibt so viel was man für unvorstellbar
halten möchte, was aber eben existiert.
Nicht nur im Bereich der Tierhaltung sondern sogar unter Menschen.
Erinnert Ihr Euch an den Vater, der seine Tochter im Keller gefangen gahalten hatte in Österreich?

Man muß die Augen offen halten in der eigenen Umgebung und auch reagieren, wenn solche
Ungeheuerlichkeiten sichtbar werden. Anders bleiben die Rechtlosen alleine mit ihrem Leiden.
Wo das doch die sind, die die Unterstützung tatsächlich brauchen.

Daß wir so oft nicht wahr nehmen mag daran liegen, daß wir es nicht fassen können, glauben
solche Dinge könne es längst nicht mehr geben. Es gibt sie aber - wenn auch glücklicherweise
nicht ständig und überall. Da sind wir natürlich gefragt, solche Mißstände auch zu beenden mit
geeigneten Mitteln.


 

Oval 5

Hier also der Beitrag aus dem vergangenen Jahr aus England:

Zitat von: Oval 5
Sklaverei in England ??

shocked.gif

Zitat von: www.sueddeutsche.de, 12.9.11
Menschen in Hundezwingern
12.09.2011, 19:22
Von Christian Zaschke, London

Sklaverei in England? Seit 2008 ermittelte die englische Polizei wegen angeblicher
Sklavenhaltung auf einem Campingplatz nördlich von London. Jetzt hat sich der
unglaubliche Verdacht bestätigt: 24 Männer konnten aus der Gefangenschaft befreit
werden, ihr Zustand ist schlecht.
............ (weiter) ..........

Videobericht

Manchmal möcht man meinen, da irrt sich eine Geschichte im Jahrhundert.
Ist nur leider nicht so.



Timido

....... und bei uns in Deutschland braucht man für die Sklaven nicht einmal Käfige!! - Hier heisst so etwas "1 Euro-Job" ........

Oval 5

Oh - schön daß Du da bist  daumen.gif

Ja - das ist wahr - denen wird nur wenigstens nicht gleich der Ausweis weggenommen und
im Hundezwinger brauchen die auch nicht vor sich hin vegitieren. Ich finde es so erschreckend,
wenn man sich vorstellt, was da so mehr oder weniger vor der Haustüre alles passiert. Den
1€ "Job" verbessert das alles nicht.


KimC

Es liegt im natur des Menschen auszubeuten. Ob Natur, Tier, oder Mensch. Momentan haben wir eine "Krise" was irgendwie skuril klingt, denn die "manager", nicht zuletzt Bankmanager, verdienen wie nie zuvor.
Für andere ist die Krise sehr real, und sie haben nicht die Wahl, müssen sich unter Sklaverei - ähnliche Bedingungen einordnen. Wenn das dann die Wirsthaft 'n bissel stärkt, so das die manager noch mehr verdienen könen, ist das schonmal gerechtfertigt, und Vater Staat will ja die eigene wirtschaft im Lande nicht in die Wege stehen. Auch hier gibt es konkurrenz, so wird Menschenwürde verkäuflich. 

Timido

Ja - Kim C - bin völlig Deiner Meinung! - Nun müsste aber inzwischen wirklich auch der Letzte begriffen haben, dass wir uns längst in einer "Wirtschafts-Diktatur" befinden - und dass unsere "gewählten" Volksvertreter nichts anderes sind als "Sklaven" der Wirtschaft!

KimC

Ja, aber auch andere Gesellschaftsformen als der Wirtschafts Dikatur haben ihre sklaven. Der Kommunismus kam nicht ohne Gulag aus, mann könnte auch andere lokalitaten erwähnen.
Und im Discounter können wir billiger elektronik und kleidung kaufen, keiner möchte so wirklich wissen wie und wo die sachen gemacht wurde. In China lässt es sich billig herstellen. Umweltprobleme und Arbeitergesundheit sind dort per definition keine Themen. Ob da mal ein Chinese "ausfällt" merkt eh keiner, eine stärke des Komunismus lag schon immer darin kommunikation zu unterbinden.. 

Oval 5

Wir sind uns ziemlich einig.
Für mich macht es aber trotzdem noch einen Unterschied, ob jemand wenig verdient und einen Ausweis hat, der ihm zumindest ermöglicht wenn er davon läuft nicht im Gefängnis zu landen, oder ob man Menschen alles weg nimmt, mit Gewalt zum arbeiten zwingt und dann nicht bezahlt.

In jedem Fall - also auch wenn es "nur" unterbezahlte Arbeit ist von der andere profitieren - darf das Thema nicht einfach vergessen werden. Veränderungen geht ja nirgends von jetzt auf sofort.
Ich habe Menschen getroffen, die als Gastarbeiter hier gearbeitet haben und keine Krankenversicherung...
Die können die Sprache nicht, haben keine Zeit zu den Öffnungszeiten zu einem Amt zu fahren...

Und es ist ja auch nicht so, daß bei uns jeder im Geld schwimmen würde!
Auch so ein Irrglaube, der Menschen her lockt in solche Fallen. Das Leben kostet ja auch viel mehr als in anderen Ländern, wo die Löhne niedriger sind. 
Da wird das Paradies auf Erden vorgegaukelt. Aber hier ist kein Paradies auf Erden!
Auch hier gibt es ganz viele Menschen, die grad und grad über die Runden kommen oder Schulden machen. Nur mit denen kann eine Regierung natürlich nicht prahlen! Also tun sie so, als gäbe es die nicht. Veröffentlichen stattdessen ein "Durchschnittseinkommen" wo ich mich jedes mal frage, wer denn da so verdient...

Menschen fallen auf die Versprechen der Bauernfänger rein, weil sie mit wenig Arbeit viel Geld verdienen wollen. Das ist einerseits verständlich, andererseits eben unrealistisch. Wie beim Spielen um Geld verlieren die Menschen dabei. Aber die Hoffnung läßt viele eben unrealistisch werden.

Es muß gegen solche Formen der Ausbeutung funktionierende Mechanismen geben in einer Gesellschaft und das Interesse der Mehrheit, solche Zustände tatsächlich und nicht nur verbal beseitigen zu wollen. Da braucht es Ethik dazu - und die ist an einen Lernprozeß gebunden...