Hunde haben es nicht so schnell zu kalt wie wir. Ich habe einen Hund gehabt, der ist bei -10°C noch immer in's Wasser gegangen. Man möchte sich das als Mensch nicht mal vorstellen. Hunde sind einfach keine Menschen. Man muß das lernen - auch um den Hunden gerecht zu werden. Manchmal ist das echt schwer..
Was die Kommunikation betrifft denke ich, daß der Blinde die Eindrücke, die er wahr nimmt lernen muß/te, bestimmten Aussagen seines Gegenüber zuzuordnen. Also daß Kommunikation ja nicht nur aus den für uns Menschen so wichtigen optischen Signalen besteht, sondern z.B. Bewegungen auch akustisch wahrnehmbar sind z.B. Ein Hund signalisiert doch auch damit, wo er hin geht und wie. Das wo kann man hören. Das wie zum Teil auch. Und dann wissen wir doch gar nicht, ob Hunde außer den uns bekannten Sinneseindrücken nicht vielleicht noch ganz andere Wahrnehmungen haben. Der Blinde sieht nicht, der Rest sollte (hoffentlich) normal funktionieren.
Vor vielen Jahren hat man mir mal prophezeit, daß das Probleme geben würde, wenn ich den Blinden in seiner Position als Rudelchef bestärken würde, weil das doch offensichtlich sei, daß der durch seine Blindheit so gehandicapt wäre, daß er die Position nicht ausfüllen könne auf lange Sicht.
Mittlerweile ist der Azi gute 5 Jahre und er würde es nicht wagen wollen, den Muskelprotz ernsthaft zu hinterfragen - weil er weiß, daß der den Kürzeren ziehen würde. Sehen ist nicht alles.
Man muß aber dazu sagen, daß sie beide sehr genau wissen, daß sie gemeinsam viel stärker sind als jeder von ihnen alleine. Weil die Mukkis vom Blinden mit der für unsere Breiten extremen Aufmerksamkeit vom Azi zusammen sind schon eine sehr potente Kombination. Insofern tun wir gut daran, nicht voreilig von uns selber auf die Hunde zu schließen - die finden oft ganz andere Lösungen als wir uns ausdenken würden.